Die ARTEC Roffhausen ist die kleinste Werkstatt der Gemeinnützigen Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit Wilhelmshaven. Hier arbeiten 120 Menschen mit psychischer Erkrankung beziehungsweise seelischer Behinderung in unterschiedlichen Bereichen. Sie alle können aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht mehr oder noch nicht wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein.
Ein großer Bereich in der ARTEC ist die Hauswirtschaft. Die Beschäftigten kümmern sich um die Versorgung ihrer Kolleg*innen und der GPS-Mitarbeitenden in Roffhausen. In einer großen Cafeteria geben sie Essen und Getränke aus. Außerdem sind die Beschäftigten dort auch für das Catering im GPS-Fortbildungszentrum Bizeps zuständig. Im Jahre 2022 wurde der bisherige Kiosk „Olympiatreff“ der ARTEC neu eröffnet und heißt jetzt „Stullenwerk“. Er ist schon seit langer Zeit ein beliebter Anlaufpunkt für viele Menschen, die auch außerhalb der GPS in den vielen anderen Betrieben auf dem TCN-Gelände arbeiten.
Im „Stullenwerk“ werden kleine Gerichte, belegte Brötchen, Kaffee, Kaltgetränke und vieles mehr angeboten. Als neuer Aufgabenbereich für die Hauswirtschaft ist vor Kurzem die Bestückung von Automaten beim benachbarten Unternehmen Majorel hinzugekommen. Dort wurden Automaten für die Versorgung der Mitarbeitenden aufgestellt, die von den Beschäftigten der ARTEC regelmäßig unter anderem mit Brötchen, Frikadellen oder anderen kleinen Leckereien bestückt werden.
Ein zweiter Bereich ist die Schlosserei. Hier werden zum einen in Handarbeit die so genannten Lorenz-Greifzangen hergestellt. Jedes Einzelteil der Zange wird selbst gefertigt, jede Bohrung selbst vorgenommen. Da ist Präzision gefragt. Die Zangen – von der Abfallzange über die Unkrautzange bis zur Grillzange – werden europaweit verkauft.
Nebenan entstehen die beliebten Edelstahlgrills, auf die die GPS sogar 50 Jahre Garantie gibt. Aber auch Säulenaschenbecher, die beispielsweise in der Fußgängerzone von Wilhelmshaven zu finden sind, werden hier hergestellt. Ebenso Treppengeländer oder ganze Brandschutztreppen. Die Beschäftigten in der ARTEC fertigen außerdem mit Hilfe eines modernen Schweißroboters spezielle Rohrschellenhalter für den Bau von Kreuzfahrtschiffen her.
Ein weiterer Bereich der ARTEC ist die Abteilung „Gravur“. Hier entstehen Schilder verschiedenster Art, wie zum Beispiel Namensschilder für Bürotüren. Es werden Pokale, Tassen oder Steine mit Inschriften versehen. Eine Tür weiter befinden sich die industrielle Montage und die Serienfertigung. Dort arbeiten die Beschäftigten unter anderem in der Kabelkonfektionierung für die Windindustrie. Außerdem werden dort Planen für Anhänger und Bodenplanen für Festzelte gefertigt. Hinzu kommen Sortier- und Kommissionierarbeiten, kleinschrittige Montagen von Bauteilen wie zum Beispiel Handhebelmischern, das Etikettieren von Katalogen und einfache Verpackungsarbeiten.
Zur Werkstatt der ARTEC gehört außerdem ein Lager. Dort lagern unter anderem die Autoreifen der Polizei aus der hiesigen Region. Vor der Einlagerung werden die Reifen in einer hauseigenen Waschanlage von den Beschäftigten gereinigt.
In der ARTEC findet jede*r Beschäftigte einen Arbeitsplatz in einem geschützten Rahmen. Hier können die Menschen ihre vielfältigen Fähigkeiten trotz ihrer psychischen Beeinträchtigung einbringen, wobei aber auf ihre besonderen Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. Die Arbeit in der ARTEC gibt ihnen eine Tagesstruktur und es ist immer einen Ansprechpartner mit einem offenen Ohr vor Ort.