Eine Gruppe junger Menschen mit einer Behinderung stehen draußen vor einer Wand mit einer Betreuerin und den Fernsehstar Elton.

Neues aus der GPS

„Wir hatten den Spaß unseres Lebens“

Eine Gruppe Bewohner aus der GPS-Wohnstätte in Barkel hatte beim Hurricane-Festival in Scheeßel eine großartige Zeit.
Eine Gruppe junger Menschen mit einer Behinderung stehen draußen vor einer Wand mit einer Betreuerin und den Fernsehstar Elton.
Auf dem Campingplatz traf die Gruppe den TV-Moderator Elton, der sich viel Zeit für Fotos und Gespräche nahm.

Zelten im VIP-Camp, ein Treffen mit TV-Moderator Elton, tolle Konzerte und zum krönenden Abschluss ein Auftritt der Band „Die Ärzte“: Acht Bewohner der GPS-Wohnstätte Barkel haben beim Hurricane-Festival in Scheeßel ein perfektes Wochenende verbracht. „Wir hatten den Spaß unseres Lebens“, sagt die stv. Einrichtungsleiterin, Nantke Martsfeld.

Begleitet wurden die acht Bewohner von vier Mitarbeitenden und acht Ehrenamtlichen. Viele davon sind auch privat Festival-Gänger, wussten beim Packen also genau, worauf es ankommt. „Aber mit so einer großen Gruppe und Menschen, für die man verantwortlich ist, ist es dann doch etwas völlig anderes“, erzählt Martsfeld und lacht. Gemeinsam mit vier Kolleg*innen reiste sie bereits am Donnerstag an, bereitete das Camp vor. Gezeltet wurde im VIP-Bereich direkt an einer der Bühnen. Die Organisatoren haben hier einen Bereich für Menschen mit speziellen Bedürfnissen geschaffen: Die Wege sind kurz, die Toiletten barrierefrei. Exklusiv ist das Camp aber nicht. Jeder, der mag, kann sich hierfür Tickets kaufen.

Das Besondere: Mit ihren speziellen Bändchen konnte die Gruppe über die Ausgänge bis vor die Bühnen, musste sich nicht durch die Menschenmenge kämpfen. Der Weg dorthin führte hinter der Bühne entlang – und somit auch an den Bands vorbei. „Das ist schon etwas ganz besonderes, das habe ich privat so auch noch nicht erlebt“, sagt Martsfeld. Und nicht nur das: Als einige Camp-Mitglieder zufällig TV-Moderator Elton trafen, lud er die ganze Gruppe in sein eigenes Camp ein. „Die Bewohner konnten sich recht lange mit ihm unterhalten, das fanden alle total aufregend.“ Auch Tage danach sei dieses Treffen im Wohnheim noch regelmäßig Thema.

Der Plausch mit Elton sollte aber nicht der einzige VIP-Moment bleiben: Dank der Kontakte von Einrichtungsleiter Carsten Bohlken traf die Gruppe nach dem Konzert von Bukahara zwei Bandmitglieder vor der Bühne. Eine halbe Stunde nahmen sich die beiden Zeit, um sich mit den Bewohnern auszutauschen. „Auch, wenn viele die Band vorher gar nicht kannten, ist das Konzert dadurch natürlich in besonderer Erinnerung geblieben“, erzählt Martsfeld.

Drei Monate lang haben die Mitarbeitenden den Ausflug geplant. Bereits im vergangenen Jahr war eine kleine Gruppe dort – allerdings nur tageweise. „Dieses Jahr hatten wir durch unser Camp das richtige Festival-Gefühl.“ Von Ravioli zum Mittag über Wasserschlachten und dem typischen Hurricane-Platzregen war alles dabei, was das Wochenende unvergesslich machte.

Ohne die Ehrenamtlichen wäre so ein Ausflug nie möglich gewesen, betont Bohlken. Zudem bekam die Gruppe Unterstützung vom Verein Lebensweisen, der seinen Bulli zur Verfügung stellte. Die Jugendfeuerwehr Sande überließ der Gruppe für das Wochenende ihr großes Mannschaftszelt. Mehrere Privatleute und die Firma „Eiben & Frank“ beteiligten sich mit Spenden. Doch nicht nur das: Nachdem über die GPS-Homepage ein Spendenaufruf gemacht wurde, schrieben Nantke Martsfeld und ihr Team auch einige Prominente über Instagram an. Nach nicht einmal einer Stunde kam die Nachricht eines bekannten TV-Moderators mit Verbindungen zur Region: „Ihr könnt den Aufruf beenden, ich habe Euch die komplette Summe überwiesen.“

Eine Gruppe junger Menschen mit einer Behinderung mit ihrer Betreuerin stehen auf einer Wiese. Sie schauen zur Kamera.
Eine große Menschenmenge bei einem Festival draußen vor der Bühne.
Natürlich erste Reihe: Direkt vor der Bühne feierten die Besucher aus Barkel die Bands.
Eine Gruppe Menschen sitzen auf Stühlen und Liegen. Man sieht auch Autos und Sonnenschirme.
Ein Blick ins Camp.
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