Neues aus der GPS

Fotos und Nachrichten – auf die Perspektive kommt es an

Die Schulchecker aller vier GPS-Schulen trafen sich zum Pressetag

In vier Workshops haben die jungen Reporter*innen des Schulcheckers gelernt, worauf es bei einem guten Pressefoto ankommt, welche Streiche uns die künstliche Intelligenz spielen kann und wie ihre Artikel am Ende in der fertigen Schülerzeitung landen.

Der Papst in einer teuren Designer-Jacke oder Donald Trump, der von der Polizei verhaftet wird – von beidem gab es Bilder als Beweis und trotzdem war beides eine Lüge. Aber wie lässt sich erkennen, was bei der Informationsflut im Internet der Wahrheit entspricht? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Schulchecker der vier GPS-Schulen jetzt bei einem gemeinsam Pressetag in Wilhelmshaven. In den drei Besprechungsräumen in der Planckstraße nahmen sie in Gruppen an jeweils vier Workshops teil und lernten sich ganz nebenbei auch noch gegenseitig besser kennen.

Die gemeinsame Schülerzeitung, der Schulchecker, wurde im vergangenen Jahr von Kristin Hilbinger und Meike Hinze aus der Abteilung KoFuMa neu belebt. Während der Corona-Pandemie war das preisgekrönte Projekt eingeschlafen, mittlerweile sind bereits zwei neue Ausgaben erschienen. Gearbeitet wird in vier Redaktionen direkt in den Schulen. Einen Austausch untereinander gab es bisher nicht. Der Pressetag sollte genau das sein: Ein Anlass, um zu schauen, wer denn die anderen Schüler*innen hinter den Artikeln sind.

Kristin Hilbinger und Meike Hinze hatten dafür ein Programm mit vier Workshops zusammengestellt: Der Fotograf der Wilhelmshavener Zeitung, Dirk Gabriel-Jürgens, gab den Schüler*innen Tipps für das richtige Pressefoto. Worauf muss man achten? Wie viel sollte vom Hintergrund zu sehen sein und wie bringt man die Menschen dazu, fröhlich in die Kamera zu schauen? Nach einer kurzen Einführung wurden die Schulchecker selbst zu Fotograf*innen und nahmen sich gegenseitig in kleinen Gruppen auf.

 

Diese Fotos waren für den nächsten Workshop wichtig: Wie gelangen gefälschte Fotos in das Internet? Mit Hilfe der Google-KI Gemini stand die Gruppe auf dem Foto plötzlich nicht mehr im Besprechungsraum, sondern am Strand von Mallorca, in der Allianz-Arena oder vor einem teurem Lamborghini. Zwischen Stauen (bei den Kindern) und Entsetzen (bei den Erwachsenen) wurde schnell klar, wie einfach Bilder verändert werden können. Die Botschaft kam an: Gerade in den sozialen Medien ist vieles nicht so, wie es scheint! Es lohnt ein zweiter, genauer Blick – und eine gehörige Portion Skepsis.

Wie genau dieser zweite, genaue Blick aussehen kann, erklärte Annemarie Rasche den Schulcheckern in ihrem Workshop. Seit diesem Frühjahr gibt sie im Fachdienst Medienpädagogik der GPS Schulungen und nützliche Ratschläge. In ihrem Workshop ging es um Fake-News und darum, wie man sich am besten davor schützen kann, diesen Falschmeldungen Glauben zu schenken. Oder sie im schlimmsten Fall selbst weiterzuverbreiten „Würdet ihr Euer Taschengeld darauf verwetten, dass diese Nachricht echt ist?“ Das ist eine der Fragen, die Annemarie Rasche den Schulcheckern mitgab. „Fragt euch das immer, wenn euch eine Nachricht komisch vorkommt.“ Außerdem sollten die Kinder mit Erwachsenen über solche Nachrichten sprechen und fragen, ob sie auch in den Nachrichten der Großen stehen. Auch ein Blick auf den Verfasser der Nachricht lohnt sich. Oft wird sehr schnell klar, dass hinter dem angegebenen Namen keine seriöse Person steckt.

Im vierten Workshop erwartete Thomke Müller von der Agentur Dock26 die Schulchecker. In der Agentur wird das Layout des Schulcheckers gemacht. Auf einem großen Bildschirm zeigte die Medienfachfrau den Kin

dern, wie ihre Artikel in den Schulchecker gelangen und wie sie an der Gestaltung arbeitet. Für die Reporter*innen war das sehr spannend. Für sie endete die Produktion ja bislang mit dem Abschicken ihrer Artikel.

Nach ein paar arbeitsreichen Stunden, in denen die Schulchecker viel ausprobieren und jede Menge Fragen stellen konnten, knurrten die Mägen. Mit einer leckeren Pizza ging der erste Pressetag für die Schulchecker zu Ende. Die Frage einer Schülerin zum Abschied war schließlich die beste Bestätigung für das Konzept der Veranstaltung. „Können wir nächste Woche wiederkommen“, fragte sie voller Begeisterung. Das wird sicher nicht der letzte Pressetag gewesen sein.

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