Neues aus der GPS

Eine Bereicherung für die GPS

Vier Freiwillige aus der Türkei und Algerien sind über das ESK in Wilhelmshaven

Zwei junge Frauen aus der Türkei und zwei junge Männer aus Algerien sind seit diesem Herbst Teil der GPS. Für ein Jahr unterstützen sie die Mitarbeitenden in Einrichtungen in Wilhelmshaven. Die Vier sind über das ESK nach Deutschland gekommen, das Europäische Solidaritätskorps. Darüber haben junge Menschen aus Europa die Chance, Freiwilligendienste zu absolvieren oder an Projekten teilzunehmen. Die GPS hat sich bereits im vergangenen Jahr auch für Drittstaaten geöffnet.

Es ist das dritte Jahr in Folge, dass junge Menschen aus dem Ausland in Einrichtungen der GPS in Wilhelmshaven ihren Dienst leisten. Einfach ist das nicht immer. Es gilt, bürokratische Hürden und Sprachbarrieren zu überwinden, manches kulturelle Hindernis aus dem Weg zu schaffen und auch mal Heimweh zu trösten. „Aber der Einsatz lohnt sich“, sagt Heike Flindt (Freiwilligendienste und Ehrenamt). Dank des Programms seien ganz wunderbare Menschen zur GPS bekommen. Viele haben bereits eine Ausbildung im medizinischen oder pädagogischen Bereich und bringen Qualifikationen mit, die gerade mit Blick auf den engen Personalschlüssel dringend gebraucht werden. „Sie sind für die Mitarbeitenden vor Ort eine sehr große Hilfe.“

Im Einsatz sind zwei von ihnen an der Schule an der Deichbrücke, einer beim sozialpsychiatrischen Verbund und einer im Gulfhof. „Die Einrichtungen müssen sich vorher akkreditieren und dafür ein Konzept vorweisen“, sagt Heike Flindt. Ein Vertreter des ESK prüft die Aufgabenbereiche. „Das ist natürlich aufwendig. Aber es lohnt sich.“

In diesem Jahr haben alle vier Teilnehmer*innen bereits gute Berufserfahrung. Duygu Ürkmez hat in der Türkei als Lehrerin gearbeitet und unterstützt jetzt die Schüler*innen an der Deichbrücke. Auch die anderen drei sind fertig ausgebildet – allerdings werden die Abschlüsse in Deutschland oft nicht anerkannt. Viele Vorgänger sind trotzdem geblieben, machen hier zurzeit eine neue Ausbildung. „Das Programm ist auch wegen dieser Perspektive sehr beliebt“, sagt Heike Flindt. Gerade im Gesundheits- und Sozialsystem haben junge Menschen gute Chancen – und Deutschland einen eklatanten Fachkräftemangel. Vom ESK profitieren so oft beide Seiten.

Aktuell haben die Freiwilligen allerdings kaum eine Möglichkeit, eine Ausbildung bei der GPS zu machen oder dort zu bleiben. Die Ausbildungen sind zumeist schulisch und kommen somit nicht in Frage. „Wir würden das langfristig gerne so verändern, dass die ESKler auch innerhalb der GPS berufliche Perspektiven entwickeln können“, sagt Heike Flindt.

Um den Start in Deutschland und in der GPS für die ESKler zu erleichtern, nehmen sie an den Angeboten für die FSJler teil. Schon die Einführungswochen waren in diesem Törn wieder ein toller Erfolg, sagt Heike Flindt: „Wir haben viel auf Englisch gemacht, die FSJler haben aber auch immer wieder übersetzt und ganz viel geholfen. Es war schön zu sehen, wie schnell die Gruppe zusammengewachsen ist.“

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