Neues aus der GPS

Einstige Brachfläche mit viel Leben gefüllt

Neben dem BBV Nord ist ein Städtischer Bauerngarten entstanden

Nach monatelanger harter Arbeit kann der Garten nun offiziell eingeweiht werden. Die Deutsche Postcode Lotterie hat das Projekt mit 28.000 Euro gefördert.

Unzählige Tomaten- und Gurkenpflanzen in einem großen Gewächshaus warten darauf, hochgebunden zu werden. Vorgezogene Blumen in vielen kleinen Töpfen stehen auf Pflanztischen und müssen dringend in die Erde. Nach der vielen Sonne in den vergangenen Wochen und dem Regen der vergangenen Tage sprießt überall auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Areal auf dem ehemaligen Olympia-Gelände in Roffhausen das Unkraut.

Mittendrin steht eine gut gelaunte Frau und erzählt von der Entstehung dieses Gartens, der noch lange nicht fertig ist. Es ist Olga Schwand, Technikerin im Garten- und Landschaftsbau und Fachkraft im BBV Nord der GPS. Zusammen mit einer derzeit sechsköpfigen Gartengruppe arbeitet sie Tag für Tag auf diesem Feld, das der Vermieter des Geländes, das Unternehmen CTP, dem BBV kostenlos zur Verfügung stellt.

Unter dem Namen „Städtischer Bauerngarten“ ist das Projekt von der Deutschen Postcode Lotterie mit 28.000 Euro gefördert worden. Die restlichen 7.000 Euro, die für die Umsetzung nötig waren, hat die GPS selbst beigesteuert. Im Januar 2024 sollte es losgehen. „Aber wir konnten hier erst einmal gar nicht auf das Gelände“, erinnert sich Olga Schwand. Der Boden stand unter Wasser. Hinzu kam, dass der Kleiboden „toter Boden“ sei. Er musste also aufbereitet werden. Da passte es gut, dass zur gleichen Zeit der Sand in allen GPS-Kindergärten ausgetauscht werden musste. „Diesen Sand haben wir hier in den Boden eingebracht, um ihn überhaupt begehbar zu machen“, erzählt die Garten-Expertin.

Im Mai vergangenen Jahres war dann alles so weit vorbereitet, dass ein großes Foliengewächshaus aufgestellt werden konnte. „Dabei haben wir viel Hilfe aus der Werkstatt Wilhelmshaven bekommen“, sagt Olga Schwand. Und überhaupt arbeiten an diesem Projekt viele verschiedene Menschen aus den unterschiedlichen Abteilungen des BBV aber auch aus der benachbarten Artec mit. „Ich liebe Projektarbeit“; sagt die Leiterin des Bildungszentrums, Theresa Mogwitz. „Das schweißt zusammen.“ Und schließlich soll der Garten ein Ort zum Verweilen werden, eine schöne Anlaufstelle, an der die Menschen, die auf dem Gelände arbeiten, zum Beispiel ihre Mittagspause verbringen können.

Wie der Garten einmal aussehen soll, weiß Olga Schwand ganz genau. Schließlich war sie es, die den Plan für das Projekt erarbeitet hat. Deshalb sieht sie auch schon vor ihrem inneren Auge, wie es einmal wird, wenn „da hinten“ lauter Obstbäume stehen und sich in der Blühwiese drum herum unzählige Nützlinge angesiedelt haben. Sie sollen dabei helfen, gegen Schnecken und andere Störenfriede im Garten vorzugehen.

Ein Pavillon mitten im Garten wird in Zukunft berankt sein mit Wein und Kiwi. Auf den jetzt noch mit schwarzer Folie bedeckten Hügeln, die das Gelände unterteilen, werden Unmengen an Erdbeeren und Salat wachsen.

Eine große Herausforderung sei es gewesen, gleichzeitig den Garten aufzubauen und Pflanzen vorzuziehen, damit die dann auch pünktlich in die Erde kommen – und das bei Wind und Wetter. „Alle meine Leute motiviert zu halten, ist nicht immer einfach“, sagt Olga Schwand und lacht.

Doch inzwischen ergibt sich auch für Außenstehende schon ein recht klares Bild davon, wie das Ganze einmal aussehen wird. Auf dem großen Gemüseacker ist Platz für die selbst vorgezogenen Kohlpflanzen und Möhren, für Rote Beete, Zucchini, Kürbis, Kartoffeln und Zwiebeln. In Holzkisten entlang des neuen Holzzauns an der Stirnseite des Gartens wachsen Kräuter.

Wenn das Obst und Gemüse erntereif ist, wird es direkt in der Küche des BBV verarbeitet. Die Gärtner*innen können also in Zukunft mittags das essen, was sie selbst herangezogen, gepflanzt und geerntet haben. „Das ist toll, da viele das Gemüse nur aus dem Supermarkt kennen und gar nicht wissen, wie es wächst“, weiß Olga Schwand. Sie ist mit ganzem Herzen dabei, wenn es um „ihren“ Garten geht. Und Pläne für die Zukunft hat sie auch bereits. „Ich würde mich freuen, wenn dann auch Kindergärten kommen, um hier mit uns gemeinsam Gemüsepflanzen vorzuziehen, die sie dann später bei sich im Kindergarten in ihre eigenen Hochbeete pflanzen können.“

Übrigens: Das Obst und Gemüse, das nicht verwertet wird, wird im benachbarten „Stullenwerk“ der Artec Roffhausen zum Kauf angeboten. Wenn es soweit ist, wird darüber in der Mitarbeiter-App informiert.

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