Ein GPS Mitarbeiter namens Marcel Menze steht vor der Kamera. Er schaut freundlich. Im Hintergrund ist ein Vogelhaus und ein Insektenhotel aus Holz zu sehen.

Neues bei der GPS

Neue Impulse für Tagesförderstätten

Mitarbeitende entwickeln beim Fachtag Ideen für die Zukunft

Raus in den Sozialraum, lautet die Devise: Wie Fachkräfte der GPS Menschen aus den Tagesförderstätten in die Mitte der Gesellschaft rücken möchten.
Ein GPS Mitarbeiter namens Marcel Menze steht vor der Kamera. Er schaut freundlich. Im Hintergrund ist ein Vogelhaus und ein Insektenhotel aus Holz zu sehen.
Marcel Menze zieht ein Fazit zum Fachtag Tagesförderstätten.

Inklusion hat Grenzen. So scheint es jedenfalls. Spätestens, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt oder zu integrieren, bleibt ein großer Teil auf der Strecke. Wenn die Leistungsfähigkeit nicht auszureichen scheint, führt der Weg oft in eine Tagesförderstätte. Dort werden die Menschen zwar gut betreut und gefördert, ein Platz als produktiver Teil der Gesellschaft aber bleibt ihnen verwehrt. Doch wie kann es gelingen, auch Menschen mit schwersten Behinderungen im Sozialraum zu integrieren? Dieser Frage gingen die Teilnehmenden am Fachtag Tagesförderstätten in der Jade Hochschule nach.

Nach einem Vortrag des Sozialpädagogen Heinz Becker diskutierten die Teilnehmenden, wie sich ihre Arbeit in Zukunft verändern kann. Das Ziel: Sozialraumorientierte Teilhabe. Die Arbeit der Beschäftigten soll – wenn sie es möchten – aus dem geschützten Raum der Förderstätte nach draußen verlegt werden. „Wir müssen natürlich sehen, was überhaupt möglich ist“, sagt Marcel Menze. Der Assistent der Geschäftsbereichsleitung Bildung, Arbeit, Teilhabe zieht ein positives Fazit des Fachtags: „Die Impulse waren großartig. Jetzt kommt es darauf an, Orte, Zeit und Logistik zu klären.“

Erste Ideen fürs Arbeiten im Sozialraum

Eine erste Idee haben die Mitarbeitenden bereits entwickelt: Bislang wurden Papiere aus der Verwaltung in die Tagesförderstätten gebracht, damit Beschäftigte sie schreddern. Das könnte künftig umgedreht werden: „Wir würden gern probieren, diese Arbeit im Fortbildungszentrum direkt vor Ort anzubieten“, sagt Menze. Die Beschäftigten blieben zwar noch im internen Sozialraum, kämen aber raus aus den Tagesbildungsstätten und könnten im geschützten Rahmen ausprobieren, wie und ob sich dieser Weg für die Zukunft bewährt.

Bessere Chancen auf Bildung und Beruf

In drei Workshops ging es im Anschluss um Veränderungen und neue Möglichkeiten für Mitarbeitende und Beschäftigte. In einem Modellprojekt soll das Eingangsverfahren für die berufliche Bildung im BBV für Menschen geöffnet werden, die bislang direkt einen Platz in den Tagesförderstätten bekamen. Statt drei Monaten, wird ein Jahr zur Orientierung angesetzt. „Im Moment bleiben den Menschen Bildungschancen verwehrt“, sagt Menze. Durch die Veränderung könne vielleicht der ein oder andere einen anderen Weg einschlagen.

Wie Technik die Arbeit verändert

In einem zweiten Workshop erfuhren die Mitarbeitenden Neuerungen im Bereich der unterstützenden Kommunikation. Durch die Digitalisierung und Angebote namhafter Unternehmen kann der Alltag durch Apps und Tablets erleichtert werden. Im dritten Workshop wurde das Videohometraining in Erinnerung gerufen. Fachkräfte werden bei ihrer Arbeit gefilmt, um beispielsweise positive Effekte ihres Handelns sichtbar zu machen. „Gerade in den Tagesförderstätten bewirken viel Arbeit und Mühe oft nur ganz kleine Regungen“, sagt Menze. Viel zu oft würden sie übersehen, diese Art des Lohns manchmal gar nicht mehr wahrgenommen. „Auf Video können die Fachkräfte genau erkennen, wie sich ihre Arbeit auswirkt und was sie bei den Beschäftigten Positives bewirken.“

Skip to content