Der erste Eindruck war kein guter: Als Inga Alves-Delussu vor dem ehemaligen Grundschulgebäude in der Salzastraße stand, hatte sie keine Idee, wie sie aus dem großen Klinkerhaus mit seinen langen Fluren und großen, kalten Räumen ein behagliches Nest für Kindergartenkinder machen sollte. Die GPS hatte das Gebäude kurz zuvor übernommen, kernsaniert und genau diesem Ziel verschrieben: Eine Regelkita, die Inga Alves-Delussu leiten sollte.
Fünf Jahre ist das nun her und die alte Schule ist kaum wiederzuerkennen. Viele liebevolle Details sorgen für Geborgenheit und Wärme. Zwischen bunten Basteleien toben mittlerweile insgesamt 130 Kinder in vier Kindergarten- und zwei Krippen-Gruppen. Seit Beginn des Kita-Jahres im Sommer 2022 ist der gebastelte Schmuck von einem Thema geprägt: Zirkus. „Wir beschäftigten uns seit einem Jahr intensiv damit“, sagt Inga Alves-Delussu. Was die Kinder dabei alles gelernt und erarbeitet haben, zeigen sie am Samstag, 24. Juni, bei einem großen Sommerfest zum fünften Geburtstag.
Am Mittag kommen Eltern und Angehörige in den Genuss einer Zirkusvorstellung. Freilaufende Löwen und Mäuse aus der Krippe sowie Gewichtheber, Zauberer, Tänzer und Akrobaten aus dem Kindergarten bieten ein buntes Programm. Viele Stunden haben die Kinder für den Auftritt geübt – und waren jedes Mal mit Feuereifer und großem Spaß dabei. „Die Kinder sind stolz wie Bolle“, sagt Erzieherin Katharina Klischewski.
Von 15 bis 18 Uhr ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich ein Bild von der Kita machen. Es gibt viele Spielmöglichkeiten für Kinder, eine Hüpfburg, verschiedene Stände mit Glücksrad, Buttonmaschine oder Kinderschminken. Passend zum Zirkus-Motto läuft ein Clown über das Gelände, es gibt Bratwurst, Popcorn und Getränke.
Die Elternvertreter haben gemeinsam mit vielen Eltern für das Sommerfest eine große Tombola mit tollen Preisen organisiert. „Wir bedanken uns bei Ehrenamtlichen und den Sponsoren, die das möglich gemacht haben“, sagt Inga Alves-Delussu.
Das Fest findet vor allem auf dem weitläufigen Außengelände statt. Der ehemalige Schulhof ist nach fünf Jahren kaum wiederzuerkennen. „Als wir eingezogen sind, war hier vor allem grauer Asphalt.“ Im hinteren Bereich ist nun viel Grün. Zwischen Büschen, Sträuchern und Bäumen können die Kinder auf Entdeckungsreisen gehen und eigene Welten erschaffen. Kleine Inseln mit Spielplätzen laden zu kleinen und großen (Kletter-) Abenteuern ein, bunte Gemälde an den Wänden und auf dem Hof selbst machen die Kita noch ein bisschen bunter. Und selbst der viele Asphalt hat sich nach den ersten Zweifeln aus großer Segen entpuppt: Die Kinder haben wunderbare Rennstrecken für Roller, Laufrad und Go-Kart.
Bei Inga Alves-Delussu ist die Skepsis längst verflogen. „Der Anfang war natürlich eine Herausforderung“, sagt sie. Doch als die ersten Kinder in die Kita kamen, wurden Flure, Räume und Außenbereich von ganz alleine bunt. „Mit den Mädchen und Jungen ist hier Leben eingezogen und alles hat sich für uns gefügt.“ Nach fünf Jahren ist dieser Prozess aber längst nicht dabei. „Wir entwickeln uns jeden Tag weiter“, sagt Inga Alves-Delussu. Mit den verschiedenen Anforderungen der Kinder verändert sich auch deren Ankerplatz. Denn genau das soll die Kita auch in Zukunft sein und bleiben: Ein sicherer Hafen, von dem aus alle gemeinsam auf dem Meer der Erfahrung segeln.