Eine Gruppe von Ehrenamtlichen und GPS Mitarbeiter sind draußen auf einem Parkplatz beim Südstrand. Im Hintergrund sieht man die Kaiser-Wilhelm-Brücke.

„Wenn man Kontakt zu anderen Menschen haben möchte, funktioniert das am besten, wenn man auch etwas von sich selbst gibt"

Eine Gruppe von Ehrenamtlichen und GPS Mitarbeiter sind draußen auf einem Parkplatz beim Südstrand. Im Hintergrund sieht man die Kaiser-Wilhelm-Brücke.

„Wenn man Kontakt zu anderen Menschen haben möchte, funktioniert das am besten, wenn man auch etwas von sich selbst gibt“, sagt Michael Schulz. Als er nach einer Trennung allein nach Wilhelmshaven zog, entschied er sich deshalb, sich ehrenamtlich zu engagieren. Seit einem halben Jahr liest er nun einmal in der Woche den Kindern in der Kita „Lüttje Oog“ Geschichten vor. Da er lange mit einer Engländerin verheiratet war, hat er auch viele englische Geschichten in seiner Sammlung, die er für die Kinder ins Deutsche übersetzt. Michael Schulz hat früher selbst Kinderbücher illustriert und auch seinen eigenen Kindern immer gerne und viel vorgelesen. „Das ist wichtig und leider fehlt vielen Eltern heute die Zeit dafür“, sagt er. Nach dem Vorlesen dürfen die Kinder immer noch ein Bild zu der gehörten Geschichte malen.

„Diese Aufgabe ist eine absolute Bereicherung für mich“, erzählt Michael Schulz bei einem Treffen Ehrenamtlicher aus Wilhelmshaven und Friesland im Restaurant „Le Patron“. Dorthin hatten Kay und Ellen Wist von der Freiwilligenagentur Wilhelmshaven alle Ehrenamtlichen eingeladen, um ihnen für ihren Einsatz zu danken.

Zu den Eingeladenen gehörten auch Kerstin Tiarks und Sigfried Janßen. Sie arbeiten ehrenamtlich in der GPS-Wohnstätte Stadtpark. Sie spielen zum Beispiel Brettspiele mit den Bewohnern oder gehen mit ihnen spazieren. „Manchmal sitzen wir auch nur zusammen und reden, je nachdem, worauf die Bewohner*innen Lust haben“, sagt Kerstin Tiarks. Sie hat vorher bereits ein anderes Ehrenamt gehabt. Vor der Corona-Pandemie gab es einen inklusiven Shanty-Chor, der sich regelmäßig im Keller der GPS-Werkstatt in Jeringhave getroffen hat. Dort war sie aktiv. Geplant sei, diesen Chor nun auch bald wieder ins Leben zu rufen.

Kay Wist hat die Freiwilligenagentur vor zwölf Jahren aufgebaut. Zunächst ging es darum, Ehrenamtliche für Angebote innerhalb der GPS zu finden und miteinander in Kontakt zu bringen. Der Zuspruch war damals so groß, dass die Agentur schließlich für die gesamte Stadt Wilhelmshaven geöffnet wurde. Durch die Corona-Zeit ist aber auch für die Freiwilligenagentur eine schwierige Zeit angebrochen. Viele Ehrenamtliche sind in den drei Jahren der Pandemie weggebrochen. Andere kommen langsam in ein Alter, in dem sie ans Aufhören denken. „Wir brauchen neue junge und motivierte Mitstreiter“, sagt Wist.

Wer Lust hat, sich über das Thema Ehrenamt und über mögliche Tätigkeiten zu informieren, kann ganz unverbindlich zu einem der regelmäßigen Treffen der Freiwilligenagentur kommen. Jeden ersten Donnerstag im Monat findet im Lieblingstreffpunkt der GPS in der Marktstraße 101 ein lockeres Netzwerktreffen zum Austausch statt. Es gibt Getränke und Knabbereien und jeder kann kommen, ohne sich vorher anzumelden.

 

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