Vom Berufssoldaten zum Auszubildenden der Heilerziehungspflege
Moin, ich bin Olaf , 31 Jahre alt und derzeit in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger (HEP) in der GPS Werkstatt Jever
Im Jahr 2020 absolvierte ich 1 Jahr Hauswirtschaft und Pflege im Bereich Persönliche Assistenz. Vorher war ich 10 Jahre lang bei der Bundeswehr.
Ich habe gemerkt das Bundeswehr nicht mehr meine Erfüllung ist. Durch eine Krebserkrankung fand ein komplettes Umdenken statt, und was Soziales wollte ich schon immer machen. Die Ausbildung zum HEP gibt mir einfach eine Vielfalt an Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen zu arbeiten. Und den Menschen das zu bieten, was Sie verdienen. Gerne später auch in der Arbeit mit Jugendlichen.
Also mein Haus steht in Upjever und ich bin dort direkter Nachbar des Heilpädagogischen Zentrums der GPS, der Schule am Forst Upjever und des Kindergartens Sonnensegler. Mir ging immer ein Herz auf, wie sich die Kinder gefreut haben, wenn mein Hund im Garten war oder ich mal mit ihm zum Streicheln vorbeigekommen bin. Es war einfach herzerweichend, dieses Funkeln in den Augen der Kinder zusehen.
Mir gefällt an der Ausbildung die Vielfalt, die sie mir bietet. Pflege, soziale Aspekte, Beziehungen, Bildung und auch der psychologische Anteil. Sogar einen medizinischen Part gibt es. Und die Ausbildung ist fordernd, ich mag es meine Grenzen auszutesten.
Ich bin ja noch am Anfang der Ausbildung. Aber jeder Moment, wenn ich den Menschen mit Unterstützungsbedarf ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Oder zu spüren, dass Sie grade etwas tun, dass sie lieben.
Ich habe mich für die GPS entschieden, weil Sie hier oben in der Region sehr vielfältig vertreten sind und man sich verschiedene Bereiche anschauen kann. Und vielleicht ist es ja später mal mein Arbeitgeber.
Typischer Tagesablauf: Ohha Tagesablauf …machen wir es kurz. Da ich der Werkstatt eine Gruppe betreue, die dort arbeitet, ist es immer unterschiedlich. Es fängt mit der Begrüßung an, dann ein wenig Smalltalk. Arbeiten bis zum Frühstück, danach weiter bis Mittagessen, danach ist Pause. Nach der Pause kommt die kreative Zeit, die mag ich am liebsten. Wir malen, basteln oder bauen Dinge. Und dort ist zu erkennen, dass es manchen Beschäftigten echt liegt und sie sehr viel Leidenschaft dafür entfachen. Zwischendurch gibt es eine Teepause und dann ist ja schon fast Feierabend. Wir unterstützen die Beschäftigten oder zeigen ihnen neue Arbeiten. Beim Anlegen von Orthesen helfen wir und bei Bedarf begleiten wir zur Pflege.
Aus der Schule nehme ich viel Wichtiges mit für die Arbeit in der Einrichtung, vor allem die pflegerischen und die sozialen Aspekte. Das Verstehen des einzelnen Menschen mit seinen Bedürfnissen. Auf jeden Menschen zu reagieren und ihn Selbstbestimmung und Teilhabe erleben zu lassen. Auch das Selbstkonzept ist dafür sehr entscheidend.
Das ist gefragt. Man sollte auf jeden Fall eine soziale Einstellung mitbringen, offen, lustig sein und null Aggressionen haben. Man sollte sich durchsetzen können und keine Berührungsängste empfinden. Allerdings lernt man das auch recht schnell, sobald man die Menschen und die Arbeit mit ihnen kennenlernt. Kreativität, Aufgeschlossenheit und Teamgeist, sind ebenfalls von Vorteil.
Bis jetzt läuft es gut und so wie es mir vorgestellt habe. Leider ist die Corona Situation sehr nervig und anstrengend. Aber auch das geht wieder vorbei.
Ich möchte nach der Ausbildung noch ein Fernstudium zum Heilpädagogen oder was mit Psychologie machen und dann vielleicht in der Jugendpflege oder in einer Werkstatt bzw. Jugendbildungsstätte für Menschen mit Unterstützungsbedarf arbeiten.