Mit ruhiger Hand baute Killian Herrmann ineinander verschlungene fein gearbeitete Holzfiguren vor sich auf dem Tisch zusammen. Die kleinen Skulpturen zogen beim Tag der offenen Tür im Berufsbildungszentrum BBV der GPS die Blicke der Besucher auf sich. Kilian Herrmann erklärte, wie die kleinen Kunstwerke entstehen und erntete viel Lob und Anerkennung für seine Arbeit. Am vergangenen Freitag hatten Besucher die Gelegenheit, in allen Bereichen des BBV auf dem TCN-Gelände in Roffhausen hinter die Kulissen zu schauen. Viele Menschen mit Behinderung, die in den Arbeitsbereichen Metall, Holz, Gartenbau, Montage oder Hauswirtschaft beschäftigt sind, erklärten den Gästen ihre Arbeit.
Im BBV haben Menschen mit Behinderung insgesamt 27 Monate lang die Möglichkeit, verschiedenen Berufsfeldern kennenzulernen. Bildungsbegleiter gehen den Weg mit ihnen gemeinsam. „Jeder darf sich hier ausprobieren. Wir versuchen dann, das möglich zu machen, was sich die Klienten wünschen“, erklärte Bildungsbegleiterin Yvonne Gries während einer der vielen Führungen, die beim Tag der offenen Tür angeboten wurden. Das kann zum einen der Weg in den geschützten Rahmen einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung sein. Das kann aber auch ein Platz in einer Außenarbeitsgruppe wie der Nähgruppe in Jever, dem Café „Gut drauf“ im Dienstleistungszentrum in Varel oder auch ein Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt sein.
Auf dem Hof zwischen dem BBV und der Nachbarwerkstatt ARTEC Roffhausen hatten die Gäste Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen, sich zu stärken und der Musik der GPS-Band aus dem Ammerland „Voice of artec“ zu lauschen. Das Spielmobil aus dem Krähenbusch sorgte für spaßige Unterhaltung und der Bereich Inklusionssport der GPS stellte sich der Öffentlichkeit vor.
Auch die ARTEC hatte an diesem Tag ihre Türen für Gäste geöffnet. Dort gibt es verschiedene Arbeitsbereiche wie die Hauswirtschaft mit dem eigenen Kiosk „Stullenwerk“, der täglich viele Menschen versorgt. Hier werden Gravurarbeiten gemacht, Schweißarbeiten erledigt und die berühmte Lorentz Greifzangen hergestellt. Neben den Fachkräften führten unter anderem die Werkstattratsvorsitzenden Massimo Marongiu und Michael Müller Interessierte durch die Werkstatt. Hier sind Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung beschäftigt, die noch nicht oder nicht mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein können.