Neues aus der GPS

Treffen im LEA Leseclub wärmen das Herz

Lesepaten eröffnen Menschen mit Behinderung die Welt der Bücher

Jeden Mittwoch kommt eine Gruppe aus Menschen mit und ohne Behinderung im Chinarestaurant Tsingtau in Jever zusammen und liest gemeinsam.

Sich mit einem Buch zurückzuziehen und in eine Geschichte abzutauchen, ist für viele Menschen etwas sehr Bereicherndes. „Lesen bringt Ruhe in mein Leben“, sagt auch Brit Grov. Der 59-jährigen Schortenserin fiel das Lesen als Kind zunächst sehr schwer. Für sich allein in ihrem Zimmer habe sie sich nach und nach das Lesen dann selbst immer besser beigebracht und schließlich ihre Liebe zu Büchern entdeckt. „Es ist mir deshalb sehr wichtig, dass alle Menschen diese Möglichkeit haben“, sagt sie.

Auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit ist sie vor neun Jahren auf den LEA Leseclub gestoßen. Dort treffen sich einmal in der Woche Menschen mit Behinderung mit Lesepat*innen. Gemeinsam lesen sie einfache Kurzgeschichten. „Diese Treffen wärmen mein Herz“, sagt Brit Grov. Zusammen mit Jutta Meiners aus Moorwarfen trifft sie sich heute mit ihren Leser*innen im Chinarestaurant „Tsingtau“ in Jever. Der Leseclub hat sich ganz bewusst für einen öffentlichen Ort für seine Treffen entschieden. „Es soll etwas ganz Normales sein und nicht im stillen Kämmerlein passieren“, sagt Brit Grov.

Wenn alle Frauen und Männer angekommen sind und ihr erstes Getränk bestellt haben, geht es los. Brit Grov beginnt mit einer Teilnehmerin aus dem Buch „Meine schönsten Tiergeschichten“ zu lesen. Diesmal geht es um das Mädchen Wayana und ihre Tiere. Brit Grov liest einen Satz vor, eine Teilnehmerin spricht ihn nach. „Das nennt man Echolesen“, erklärt sie. Die Teilnehmer*innen können nicht alleine lesen. Aber auf diese Weise haben sie dennoch ein Leseerlebnis. Nach und nach ist jede/r mal dran.

Jutta Meiners ist 82 Jahre alt und von Anfang an als Lesepatin beim Leseclub dabei. „Es ist eine sehr schöne Gemeinschaft entstanden“, sagt sie. Wenn die Gruppe liest, kämen manchmal auch die Kinder anderer Gäste des Restaurants dazu und hörten zu. So soll es sein – ungezwungen und ganz natürlich alle gemeinsam. „Wir haben immer viel Spaß“, sagt Jutta Meiners.

Weitere Lesepat*innen des Clubs sind Christopher Karl, Konstanze Buff-Karl und Almuth Pille. Doch der Leseclub würde sich auch freuen, wenn sich weitere Lesebegeisterte fänden, die als Paten mitmachen möchten. Und auch weitere Mitglieder sind jederzeit willkommen. Wer Interesse hat, kann sich bei der Freiwilligenagentur der GPS melden: ellen.wist [at] gps-wilhelmshaven.de.

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