Die Anforderungen an die GPS und an eine moderne Arbeitswelt haben sich enorm verändert. Die GPS möchte diesen Wandel aktiv gestalten und hat am Anfang dieses Jahres einen Kulturwandel eingeleitet. Dabei geht es nicht um neue Strukturen oder Vorgaben von oben. Vielmehr soll in diesem Prozess mit Hilfe des externen Beraters Robert Lehmann (Transform4Passion GmbH) gemeinsam mit den Mitarbeitenden auf allen Ebenen herausarbeitet werden, wie wir künftig miteinander umgehen wollen und wie unsere Unternehmenskultur dahingehend weiterentwickelt werden muss. Von Seiten der GPS wird der Prozess federführend von Wiebke Roprecht unterstützt. Im Interview geht sie gemeinsam mit Robert Lehmann auf das Thema ein, das uns alle in diesem Jahr und auch darüber hinaus begleiten wird.
- Frage: Warum ist die Wahl des externen Begleiters auf Robert Lehmann gefallen?
Wiebke Roprecht: Ich habe Robert Lehmann vor etwa einem Jahr bei einer Veranstaltung zum Thema „Agilität als Chance für Organisationen in der dynamischen Arbeitswelt“ als Referenten erleben und kennenlernen dürfen. Ich war sofort begeistert: auf der fachlichen Ebene, aber auch auf der menschlichen Ebene dachte ich mir, dass er und die GPS gut zueinander finden und passen könnten. Kurze Zeit später stellte ich dann den Kontakt zu Klaus Puschmann her und alle Beteiligten waren sich schnell einig, dass wir das Thema „Kulturwandel“ gemeinsam angehen möchten.
- Frage: Robert, wer bist Du und was macht Dich zum Experten für Kulturwandel?
Robert Lehmann: Kulturwandel liegt mir am Herzen, wie auch das Thema Führung und Veränderungen in der neuen Arbeitswelt. In 13 Jahren als Führungskraft und 16 Jahren als selbständiger Business Coach, Business Trainer und Organisationsentwickler habe ich viel Kulturwandel in Organisationen erlebt und gestaltet. Die wesentlichen Werte meiner Zusammenarbeit sind Inspiration, Expertise, Praxisbezug und Wertschätzung. Ich entwickle sehr gerne Dinge mit Menschen zusammen. Mit meiner Familie lebe ich in Hamburg und lerne gerne fremde Länder und Kulturen kennen.
- Frage: Was ist eigentlich ein Kulturwandel und warum brauchen wir ihn?
Wiebke Roprecht: Ein Kulturwandel bezeichnet die Veränderung von Werten, Überzeugungen und Verhaltensweisen innerhalb einer Organisation. Wir brauchen ihn, um uns an neue Herausforderungen anzupassen, die Zusammenarbeit weiter zu verbessern und ein Umfeld zu schaffen, in dem Innovation und Kreativität weiter gut wachsen können. Ein Kulturwandel ist ein wertvoller Prozess, an dem auch wir bei der GPS gemeinsam miteinander und aneinander wachsen können.
Robert Lehmann: Organisationskultur ist die Gesamtheit aller Werte, Haltungen, sozialer Normen in der GPS, die das Verhalten und die Zusammenarbeit in der GPS prägen. Organisationskultur ist nicht einfach greifbar und beschreibbar. Sie hat jedoch einen großen Einfluss auf das tägliche Miteinander. Warum Kulturwandel gebraucht wird? Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller. Zum Beispiel haben immer mehr gesetzliche Rahmen, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen großen Einfluss auf die tägliche Arbeit in der GPS. Deshalb braucht es fortlaufend eine Anpassung von Strukturen und Prozessen in der Organisation. Und die Organisationskultur ist der dazugehörige „Schmierstoff“, der „Kitt“ in der Organisation, damit Menschen auf gute Weise zusammenarbeiten und die Veränderungen meistern können.
- Frage: Warum brauchen wir externe Begleitung in diesem Prozess?
Wiebke Roprecht: Eine externe Begleitung bringt andere, frische Perspektiven in den Prozess. Oftmals sind wir in unseren eigenen Strukturen „gefangen“ und können Veränderungschancen nicht so klar erkennen. Ein externer Begleiter kann uns helfen, sogenannte blinde Flecken aufzudecken und den Wandel effektiv zu steuern.
- Frage: Welchen Eindruck habt Ihr vom bisherigen Prozessverlauf? Wie wird dem Thema innerhalb der GPS begegnet?
Robert Lehmann: Ich bin sehr positiv angetan, wie sich die GPS beim Kulturwandelprozess 2025 auf den Weg macht. So viele interessierte Menschen habe ich bisher kennengelernt. Die Geschäftsleitung unterstützt den Kulturwandel, was eine wichtige Voraussetzung ist. Mit dem Betriebsrat habe ich sehr gute Gespräche zu diesem Thema geführt. Und in den Telefon-Interviews waren die Mitarbeitenden sehr offen und interessiert an dem Kulturwandelprozess. Von daher bin ich sehr optimistisch, dass sich der Kulturwandel in der GPS weiterhin gut entwickeln wird.
Wiebke Roprecht: Das erlebe ich ganz ähnlich wie Robert. Ich erlebe viel Neugier auf das, was vor uns liegt und ganz viele engagierte Menschen, die Lust haben die GPS aktiv und positiv weiterzuentwickeln. Natürliche begegne ich auch an einigen Stellen einer gesunden Portion Skepsis, das gehört in so einem Wandlungsprozess dazu. Insgesamt spüre ich aber eine große Lust, sich gemeinsam auf den Weg zu machen.
- Frage: Was ist bisher geschehen und wie geht es weiter?
Robert Lehmann: Der Kulturwandelprozess in der GPS ist in einzelne Schritte aufgeteilt.
Der Start des Kulturwandelprozesses 2025 begann am Jahresanfang damit, möglichst breit über die Vorgehensweise zu informieren: Es wurden Geschäftsleitung, Gesamtleitungskreis, Betriebsrat direkt informiert. Für Mitarbeitende gab es Informationen über die App und im Intranet sowie ein Gut zu Wissen vom Geschäftsführer. Im zweiten Schritt habe ich vertrauliche Telefon-Interviews mit 19 Mitarbeitenden geführt. Zu den Telefon-Interviews wurde ein Querschnitt aus der GPS eingeladen. Die Mitarbeitenden wurden eingeladen, ihre Sicht auf die Organisationskultur der GPS darzustellen. Was klappt gut? Was klappt nicht so gut? Welche Wünsche habe ich? Kultur-Zitate hierzu wurden von mir notiert. Im dritten Schritt sind die Führungskräfte im März zusammengekommen, um diese Kultur-Zitate auf sich wirken zu lassen. Was machen die Kultur-Zitate mit uns? Was können wir als Führungskräfte tun? Ein großer Kultur-Marktplatz mit ca. 120 Teilnehmenden folgt im Mai. Ab September starten dann Kultur-Experimente. Führungskräfte mit ihren Teams können sich hierfür bewerben und werden individuell unterstützt.
- Frage: Was ist das Ziel des Kulturwandels und wann ist er abgeschlossen?
Robert Lehmann: Das Ziel des Kulturwandels in der GPS hat die Geschäftsleitung unter anderem so beschrieben:
- Klarheit und Orientierung für ein gemeinsames Verständnis von Haltung, Verhalten, Werte, Prinzipien und Führung schaffen;
- Vertrauen und offene und wertschätzende Kommunikation ermöglichen
- Partizipation, Personenzentrierung und Teilhabe unterstützen
- Identität der GPS schärfen und Bindung zur GPS stärken
- Zusammenarbeit und Teamgeist in der gesamten GPS etablieren
Ein Kulturwandel hört nicht auf. Es ist ein fortlaufender Prozess. In diesem Jahr geht es darum, sich gemeinsam als GPS auf einen strukturierten Weg des Kulturwandels zu machen. In kleinen Schritten, konkret mit Beteiligung und Wertschätzung und mit kleinen Kulturexperimenten.
Wiebke Roprecht: Das Ziel des Kulturwandels ist es, eine wertschätzende Unternehmenskultur bewusst zu schaffen und zu gestalten, die alle Mitarbeitenden und Menschen, die wir begleiten dürfen, einbezieht. Wir wollen alle gut zusammenarbeiten und die Bindung zur GPS stärken.