20.402 Badegäste und ein Kiosk, der an einigen Tagen über 1000 Euro Umsatz verzeichnete: Die Saison im Johann-Rasenack-Freibad in Jever war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Der Kiosk wird seit dem vergangenen Jahr von Beschäftigten der GPS Wilhelmshaven betrieben. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv, alle seien sich einig, dass der Betrieb in der vergangenen Saison sehr gut funktioniert habe, sagte Bürgermeister Jan Edo Albers bei einem Pressetermin vor Ort. „Sie können stolz sein auf dieses mutige und ambitionierte Projekt.“ Mit dem Kiosk-Betrieb habe die GPS Inklusion mitten im Leben aller möglich gemacht, sagte Albers. Er freue sich, dass die Zusammenarbeit in der kommenden Saison fortgesetzt werde.
Auch Daniel Burr, Leiterin der GPS-Werkstatt Jever aus der die Beschäftigten kommen, blickte zufrieden auf die Saison zurück und bedankte sich bei der Stadt und dem Förderverein für das Vertrauen. „Teilhabe am Arbeitsleben zu bieten ist die Kernaufgabe der Werkstatt“, sagt sie. Mit dem Kioskbetrieb werde das erstmalig unter neuen, ganz realen Bedingungen erfolgreich umgesetzt. Das Interesse der Beschäftigten sei sehr groß, gleich ein ganzer Pool von 35 Menschen mit Behinderung wolle sich im neuen Tätigkeitsfeld probieren. „Auch Öffnungszeiten am Wochenende oder über die in der Werkstatt übliche Arbeitszeiten hinaus sind dadurch für uns kein Problem.“
Die GPS ist seit dem Jahr 2021 Partner für den Freibad-Kiosk. Die erste Saison war durch die Pandemie bestimmt, die Besucherzahlen waren begrenzt. Im Nachhinein war das für die Beschäftigten sogar von Vorteil: „Durch Corona hatten alle die Möglichkeit, sich langsam in die neuen Aufgaben einzuarbeiten“, so Burr. In der Saison 2022 fielen die Beschränkungen weg und der Betrieb lief auf Hochtouren – reibungslos, wenn auch manchmal mit einer wenig Wartezeit. „Die Badegäste sind klasse“, sagte Ute Zychla, Fachkraft der Werkstatt Jever, „sie haben ganz viel Geduld, vor allem die Kinder. Da wird nicht gemeckert, wenn es mal etwas dauert.“
Die Angebotspalette des Kiosks werde gut angenommen, sagte Zychla, die Beschäftigen gingen mit Mut und Spaß ihren neuen Aufgaben nach. „Und nein, Pommes haben wir nicht“, fügte sie hinzu. Das werde sich trotz Nachfrage auch nicht ändern, weil es mit den Beschäftigten nicht zu ermöglichen sei. „Aber wir erweitern ständig das Angebot. Zum Beispiel wurden auf Anfrage vegane Schlickertüten und vegetarische Frikadellen ins Programm genommen.“
Die beiden Beschäftigten Anja Seeger und Helmut Janßen erzählten am Rande noch ein wenig von ihrer Arbeit und der tollen Chance, die sie hier im Freibad bekommen. „Ich liebe am meisten die Kasse und verwöhne die Stammgäste“, sagte Anja Seeger. Helmut Janßen sei mehr der stille Organisator, der immer alles gut im Blick habe – vor allem die Kaffeemaschine.