Felix Kruse hat seinen Traumberuf gefunden: Seit September vergangenen Jahres ist er FSJler bei den „Kleinen Freunden“ in Mansie und schon jetzt steht fest, dass er auch danach in einem heilpädagogischen Kindergarten arbeiten möchte. „Es ist einfach schön, sich mit den Kindern zu beschäftigten und ihre Fortschritte zu sehen“, sagt er.
Doch nicht nur die Kinder haben sich entwickelt, auch der 18-Jährige selbst: Er ist in den vergangenen Monaten selbstständiger und selbstsicherer geworden – vor allem im Umgang mit den Mädchen und Jungen. Während er im Gespräch eher ruhig ist, ändert sich das auf dem Kita-Flur ganz schnell. Er scherzt mit den Kindern, erklärt, warum er gerade nicht in der Gruppe ist, lacht und verspricht, ganz schnell wieder da zu sein. Die Kinder freuen sich sichtlich. Kein Wunder: Ist es doch Felix Kruse, der regelmäßig im Bällebad mit ihnen tobt und spielt.
Für den jungen Mann gehört auch die Pflege der Kinder zum Aufgabenbereich. Das ist allerdings freiwillig, jeder FSJler macht das, was er sich selbst zutraut. Felix Kruse hat vor dem Freiwilligendienst eine Ausbildung zum Pflegeassistenten angefangen, dann aber gemerkt, dass diese Arbeit nichts für ihn ist. Im Kindergarten hat er hingegen schnell erlebt, was seine Arbeit bewirken kann. Er hat im September 2022 begonnen – genau wie einige Kinder. „Eins hat anfangs nur geschrien, wollte nur auf den Arm und war orientierungslos“, erzählt er, „mittlerweile sitzen wir zusammen und puzzeln. Es ist einfach toll, diese Entwicklung zu sehen“.
Die „Kleinen Freunde“ haben aktuell vier FSJler, die sie bei ihrer Arbeit mit den Kindern unterstützen. Die Freiwilligendienstler werden in der Regel für die gesamte Zeit in einer Gruppe eingesetzt. So haben sie die Chance, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten. Bei ihrer Arbeit werden sie von den Fachkräften eng begleitet, sind nie alleine im Dienst. Neben der Anleitung gibt es Reflexionsgespräche und Hilfestellungen bei pädagogischen Fragen. Zudem bietet die GPS eine Reihe an Benefits, bezahlt etwa den Führerschein oder stockt das vom Bund vorgeschriebene Gehalt um 80 Euro monatlich auf.
Die insgesamt neun Gruppen im Heilpädagogischen Kindergarten sind klein. Je sechs bis sieben Kinder mit Behinderungen oder herausforderndem Verhalten werden hier betreut. „Manche FSJler haben am Anfang ein wenig Berührungsängste“, erzählt Erzieherin Jessica Fittje, die im Kindergarten für die Anleitung der FSJler zuständig ist. Das lege sich während der Arbeit mit den Kindern aber sehr schnell.
Auch Johanna Kritzer hat bei den „Kleinen Freunden“ ein FSJ gemacht. Das ist allerdings schon drei Jahre her. Die Zeit hat ihr so gut gefallen, dass sie ein duales Studium der Sozialen Arbeit in Wilhelmshaven begonnen hat – und ihren Praxisanteil in Mansie absolviert. „Ich habe das FSJ damals gemacht, weil ich noch gar nicht wusste, wo ich beruflich hinmöchte“, erzählt sie. Schon nach den ersten Wochen im Kindergarten war es ihr klar. Jeden Mittwoch und Freitag ist sie aktuell in ihrer Gruppe und hofft, nach dem Studium übernommen zu werden.
Selbstredend geht das nicht allen so. Viele merken in diesem Jahr, dass der soziale Bereich nicht der ist, in dem sie in Zukunft arbeiten möchten. „Trotzdem hatten wir noch keinen, der hier rausgegangen ist, ohne etwas für sich mitgenommen zu haben“, sagt Jessica Fittje. „Die jungen Menschen entwickeln sich in diesem Jahr enorm weiter.“
Für Johanna Kritzer es das beste am Job, die Entwicklung der Kinder zu sehen. Sie arbeitet im heilpädagogischen Bereich, hatte ein Kind in der Gruppe, das zum Start im Kindergarten fast gar nichts sagen konnte. „Irgendwann konnte er dann Jojo zu mir sagen, jetzt schafft er Johanna. Das war ein echter Gänsehaut-Moment.“
Du interessierst Dich für ein FSJ im Kindergarten „Kleine Freunde“ in Mansie oder hast noch ein paar Fragen? Dann melde Dich bei Einrichtungsleiterin Cora Kirchner, Tel. 04488/5203770, oder per Mail an cora.kirchner@gps-wilhelmshaven.de. Weitere Infos gibt es auf unserer FSJ-Homepage: fsj.gemeinsam-unterstützen.de