Die Kita Drachennest ist jetzt Teil des Paritätischen. In einer kleinen Feierstunde nahmen die Vertreter der Kreisgruppe, Klaus Puschmann, Sabina Gastmann und Andreas Koût, die Wilhelmshavener Einrichtung offiziell in ihrer Runde auf. „Wir freuen uns, einen starken Partner an unserer Seite zu haben“, sagte die Leiterin des Drachennests, Jacqueline Gerdes.
Das Drachennest wurde 1992 von der API, der Arbeitsplatzinitiative für Frauen, gegründet und ist nach wie vor eigenständig. In sieben Gruppen werden insgesamt 131 Plätze betreut. Es gibt drei Krippengruppen, drei Kindergarten-Gruppen und einen Hort für Schulkinder, die nach dem Unterricht betreut werden. Sie alle haben selbstredend drachenstarke Namen wie die Kinderbuchfiguren Kokosnuss, Ohnezahn oder Tabaluga.
Eine Besonderheit dieser Einrichtung sind die langen Öffnungszeiten von 6 bis 21 Uhr. Im Sommer werden sie dem Bedarf angepasst, dann schließt die Einrichtung um 18 Uhr. Das Drachennest hat damit noch immer die längsten Öffnungszeiten in Wilhelmshaven und bleibt für viele berufstätige Eltern eine große Hilfe.
Über alle Fragen, Vorgaben oder rechtlichen Belange wie beispielsweise die Auswirkungen des Kita-Gesetzes oder ein Gewaltschutzkonzept mussten sich die Leitungskräfte des Drachennests bisher selbst an den verschiedenen Stellen informieren. Durch den Beitritt zum Paritätischen haben sie nun Zugang zu einem breiten Informationsnetz. „Wir haben einen starken Partner, bei dem wir uns Hilfe holen können“, betonte Jaqueline Gerdes. Das sei nicht nur wichtig, wenn es um die Umsetzung neuer Regelungen gehe. „Gemeinsam haben wir eine ganz andere Schlagkraft gegenüber der Politik“, sagte Andreas Koût.
Der Paritätische sei in Hannover sehr aktiv, habe gute Kontakte in die Landespolitik. Ein Ziel sei es, den Politikern die Arbeit und auch die Nöte in den Kitas näher zu bringen, sagte Klaus Puschmann. Nur, wenn betroffene Einrichtungen selbst über Probleme berichteten, könne Verständnis etwa für eine Schonfrist bei der Einführung der Drittkräfte geweckt werden.
„Wir sind aber auch die Retter vor Ort“, betonte Sabine Gastmann. Die Kreisgruppe stehe ihren Mitgliedern beispielsweise bei akuten Problemen oder Krisen mit der Stadt zur Seite. Der Paritätische entsendet mit Andreas Koût und Klaus Puschmann zwei Mitglieder in den Wilhelmshavener Jugendhilfeausschuss. „Sie können dort Themen platzieren, die uns wichtig sind“, sagte Sabine Gastmann.
Um diese Themen gemeinsam zu entwickeln und Mandatsträger einzubinden, soll das Netzwerk künftig wieder enger werden. Durch die Zeit der Pandemie waren große Treffen nicht möglich, diese Form der Zusammenarbeit soll nun zum Beispiel durch das Paritätische Frühstück wiederaufleben. „Wir haben durch den Paritätischen die Chance zum Austausch mit anderen Einrichtungen und Trägern“, sagte Jacqueline Gerdes. Gemeinsam könne man über den Tellerrand blicken, ergänzte Klaus Puschmann. „So können wir voneinander lernen und kommen gemeinsam weiter.“