Das Geld ist Teil einer großen Spende, die auf drei Organisationen aufgeteilt wurde. Neben der GPS wurden das Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich und das Bundeswehr-Sozialwerk mit je 4000 Euro bedacht. Das Geld stammt aus einer besonderen Aktion der Baden-Württemberg.
Die Besatzung F125 ECHO führte in diesem Jahr das „Indopazifik-Deployment 2024“ inklusive der Passage der Straße von Taiwan durch. Dabei lief die Fregatte in zahlreichen Häfen ein und empfing teils hochrangigen Besuch. Dieser brachte Gastgeschenke mit, die schließlich unter der Besatzung versteigert wurden.
Oftmals unterstützen die Fregatten der Bundeswehr Organisationen aus den Bundesländern, nach denen sie benannt sind. Doch die Soldaten sind in Wilhelmshaven stationiert – und ihnen war aufgefallen, dass Spenden hier nötiger sind als im relativ strukturstarken Baden-Württemberg. Die Fregatte Niedersachsen wurde jedoch vor einigen Jahren außer Dienst gestellt, ähnliche Aktionen für hiesige Organisationen gibt es somit aktuell nicht. „Die Marine ist in Wilhelmshaven aber mit einem großen Standort vertreten“, begründet der Kommandant, Fregattenkapitän Alexander Koch, die Entscheidung, hier etwas Gutes zu tun.
Als das Spendenangebot der Fregatte bei der GPS einging, war die Freude natürlich groß. Besser noch: Die Einrichtungen aus dem Jugendhilfeverbund durften ihre Wünsche aufschreiben – welche erfüllt werden, wussten sie natürlich nicht. „Wir haben uns mit den Kindern hingesetzt und überlegt, was wir brauchen“, erzählt Kea Ostermann von der Wohngruppe „Die Schwalben“. Von einer Sitzlounge für den Garten über Rasenmäher bis zu Hoodies mit dem Logo der Einrichtung war alles dabei.
Als Alexander Koch dann verkündete, dass tatsächlich alle Wünsche erfüllt werden können, war die Überraschung groß. „Jetzt beginnt die Weihnachtszeit und die Zeit der Geschenke. Da werden die Augen leuchten. Die Kinder und Jugendlichen, die wir betreuen, haben oft nicht viel. Deshalb ist diese großzügige Spende so besonders“, sagte der pädagogische Gesamtleiter der GPS, Claas Ohnesorge.
Gemeinsam mit Tanja Kiefer, Leiterin des Jugendhilfeverbunds, erzählte er den anwesenden Soldaten von der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen – von Herausforderungen aber auch von Erfolgsgeschichten. So ist ein Kind mit schwieriger Vergangenheit mittlerweile Kapitän und hat ein eigenes Binnenschiff. Zudem sei man sehr stolz darauf, dass fast alle Jugendlichen, die als unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge zur GPS gekommen waren, eine Lehre gemacht haben und jetzt arbeiten.
„In den vergangenen Jahren hat sich die Arbeit sehr verändert“, betonte Claas Ohnesorge. In den Einrichtungen werde nun viel Trauma-Pädagogik angeboten. Zudem werde die Nachfrage immer größer, teils seien es vier Anfragen in der Woche. „Mittlerweile werden Plätze in den Wohneinrichtungen in ganz Deutschland gesucht“, ergänzte Andreas Deneser von der Wohneinrichtung Weserhaus. Und es kämen immer mehr Kinder mit herausforderndem Verhalten, für die viele Ressourcen benötigt würden.
Tanja Kiefer stellte auch die anderen Aufgaben und Bereiche des Jugendhilfeverbunds vor, zeigte auf, wie Familien als Ganzes unterstützt werden, um sie für ihre Kinder stark zu machen. „Es ist immer die letzte Instanz, ein Kind aus der Familie zu nehmen“, betonte sie. Ausschlaggebend sei die Gefährdung des Kindeswohls. In vielen anderen Fällen kommen wir aber gemeinsam mit den Eltern zu guten Lösungen.“