Neues aus der GPS

Ein Leben für die Inklusion: Frank Klug verabschiedet sich von der WilSer

Wenn Frank Klug etwas verkörpert, dann Beharrlichkeit. Ohne sie gäbe es die WilSer GmbH in ihrer heutigen Form nicht. Klug gilt als Ideengeber, Gründer, Prokurist – und für viele einfach als „Papa der WilSer“.

Am Freitag wurde er offiziell verabschiedet – und mit ihm eine prägende Persönlichkeit der GPS.

Sein beruflicher Weg war vielfältig: Vom Groß- und Außenhandelskauffmann über zwölf Jahre Bundeswehr bis hin zum Studium der Sozialen Arbeit in Emden. Erste Erfahrungen sammelte er in der Jugend- und Eingliederungshilfe, sieben Jahre lang leitete er eine heilpädagogische Tagesgruppe. 2001 kam er zur GPS, wo er im Rahmen des niedersächsischen Modellvorhabens QVD – Qualifizierte Vermittlungsdienste – Menschen mit Behinderung den Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt ebnen sollte. Doch er merkte schnell: Meist endeten die Bemühungen in Praktika – feste Jobs waren eine Seltenheit. Also brachte er die Idee eines eigenen Inklusionsunternehmens ein.

Im Auftrag der damaligen Geschäftsführung begann Klug zu recherchieren: Wo in Deutschland gibt es schon solche Betriebe? In Würzburg fand er ein Modellprojekt, das ihn inspirierte. Zurück in Wilhelmshaven entwickelte er ein Konzept, das 2004 in den Gesellschaftervertrag mündete. Ein Jahr später startete die WilSer – mit drei Mitarbeitenden mit Schwerbehinderung, zunächst in der Wohnstätte und Werkstatt Jever. Den Anfang machte die Gebäudereinigung, später kamen Hausmeisterdienste, Grünpflege und Hauswirtschaft hinzu. 2010 öffnete sich die WilSer auch für externe Kunden. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 90 Menschen und ist ein Erfolgsmodell.

Nachfolger Matthias Troff (links) und Frank Klug kurz vor der offiziellen Verabschiedung.

Bei seiner Verabschiedung würdigte GPS-Geschäftsführer Klaus Puschmann nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg, sondern vor allem die gelebte Inklusion, die Frank Klug aufgebaut hat. „Du hast dich Dinge getraut, die andere nicht gewagt hätten“, so Puschmann. Auch Bürgermeister Gerd-Christian Wagner hob die besondere Atmosphäre hervor, die er bei der WilSer erlebt habe: Herzlichkeit, Engagement und das spürbare Miteinander. Er dankte für den Beitrag, den die WilSer zur Teilhabe und Vielfalt in der Region leistet.

Klug selbst blickt mit „zwei lachenden Augen“ zurück: stolz auf das, was erreicht wurde, und erleichtert, die WilSer nun in gute Hände zu übergeben. Seine Nachfolge tritt Matthias Troff an.

Ab dem 1. Oktober beginnt für Klug dann die passive Phase der Altersteilzeit. Von Ruhestand keine Spur: gemeinsam mit seiner Frau hat er schon neue Reisen geplant. Für die WilSer aber bleibt Frank Klug der Mann, der gezeigt hat, wie Inklusion gelingt – Schritt für Schritt, mit Mut und Beharrlichkeit.

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Eindrücke von der Verabschiedung

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