Eigentlich wollte Ida Johanna Mertens nach ihrem Abitur im vergangenen Jahr gleich mit dem Hebammenstudium beginnen. Doch leider klappte es nicht, sie ergatterte keinen der wenigen Studienplätze. „Ich wusste dann erst einmal nicht, was ich machen soll“, sagt die 20-Jährige.
Ihre Patentante arbeitet bei der GPS und fragte sie, ob sie nicht ein FSJ machen möchte. „Sie hat mir auch erzählt, dass ich sogar einen Führerschein auf Kosten der GPS machen kann“, sagt Ida. Da sie bis zu diesem Zeitpunkt kaum Berührungspunkte zu Menschen mit Behinderung gehabt hatte und auch nicht über die Arbeit in dem Bereich nachgedacht hatte, war die Aussicht auf einen Gratis-Führerschein für die Abiturientin schon ein Faktor, der ihr bei der Entscheidung für das FSJ geholfen hat: „Den Führerschein wollte ich sowieso machen, da war das natürlich eine Win-Win-Situation.“
Nach einer Hospitation im Kindergarten Leuchtfeuer entschied sich Ida dann tatsächlich für das Jahr bei der GPS. Im Oktober vergangenen Jahres fing sie in der Schule an der Deichbrücke an. „Ich war mir zuerst nicht sicher, ob mir die Arbeit mit den größeren Kindern liegt“, sagt sie. Doch rückblickend ist sie richtig froh über ihren Einsatzort.
„Nicht nur ich konnte den Kindern etwas beibringen, sondern ich habe auch selbst sehr viel von ihnen gelernt“, sagt sie. Die vielen Erfahrungen, die sie in den vergangenen Monaten während ihrer Arbeit mit den Kinder gemacht hat, werden ihr sicher in ihrem Berufsleben als Hebamme auch noch nützlich sein, ist sie sich sicher. Denn im zweiten Anlauf hat es mit dem Studienplatz geklappt und Ida beginnt im September ihr Hebammenstudium.
Die GPS bietet ihren FSJler*innen seit dem vergangenen Jahr an, die Kosten für ihren Führerschein zu übernehmen. Wer seine Probezeit von drei Monaten erfolgreich überstanden hat, kann sich in der Fahrschule anmelden und gleich loslegen. „Mit dem Finanziellen hatte ich nichts zu tun“, sagt Ida und ist immer noch ganz begeistert über diese Chance.
Im Januar dieses Jahres meldete sie sich an und startete auch gleich mit den Theoriestunden. Ende Juni stand die Prüfung in Theorie und Praxis an. Ida Mertens ist seitdem stolze Inhaberin eines Führerscheins. „Nur ein Auto habe ich noch nicht“, sagt sie und lacht. Die junge Wilhelmshavenerin ist eine der ersten, die in den Genuss eines Führerscheins auf Kosten der GPS gekommen ist – aber sicher nicht die letzte.