Seit zwei Jahren arbeitet Kevin Engelmann nun bereits in einer Friedhofsgärtnerei in Varel. Dort ist er unter anderem für das Ausheben der Gräber zuständig. Seine Bildungsbegleiterin Ina Kappelmann hat ihren Schützling mehrfach bei seiner Arbeit besucht und zollt ihm großen Respekt dafür, dass er das alles so gut schafft. Kevin Engelmann ist einer von 28 Absolvent*innen, die jetzt in einer Freisprechungsfeier im Berufsbildungszentrum BBV Wilhelmshaven Friesland in Roffhausen der Gemeinnützigen Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit (GPS) nach 27 Monaten Bildungszeit ihre Zeugnisse erhalten haben.
Und auch für die anderen 27 jungen Absolvent*innen beginnt jetzt der Weg in das Arbeits- und Berufsleben. „Sie alle haben sich entschieden, sich beruflich zu bilden, das ist ein guter und großer Schritt“, sagte Torsten Enneking, Leitung Berufliche Bildung und Vermittlung. Der Leiter des BBV, Matthias Troff, hatte zuvor die Absolvent*innen und zahlreiche Angehörige und Freund*innen im weihnachtlich geschmückten Speisesaal des BBV Wilhelmshaven Friesland in Roffhausen zur Freisprechungsfeier begrüßt.
Insgesamt haben Menschen mit Behinderung im BBV 27 Monate lang die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren. Sie können in unterschiedliche Arbeitsbereiche hinein schnuppern und auch über Praktika herausfinden, welches der für sie passende Beruf ist. Kevin Engelmann hatte das Berufsbildungszentrum bereits nach drei Monaten verlassen, um den Schritt „nach außen“ zu machen. Inzwischen ist er als Mitarbeiter einer Friedhofsgärtnerei und eines Steinmetzes fest angestellt. Ein toller Erfolg, auf den der junge Mann auch sichtlich stolz ist. Für ihre Begleitung während der vergangenen Jahre dankte er Ina Kappelmann mit einer festen Umarmung: „Das hast du wunderbar gemacht“, sagte er.
Kevin Engelmann steht exemplarisch für die tolle Entwicklung, die die Absolvent*innen des BBV immer wieder in den 27 Monaten erfahren, die ihnen für die berufliche Orientierung gegeben werden. Auch andere haben schon früh einen Außenarbeitsplatz gefunden und werden dort auch bleiben. So wie zum Beispiel Sophie Engelbart. Sie arbeitet auf einem Pferdehof und gehört dort schon fast zur Familie. Andere Absolvent*innen haben den passenden Arbeitsplatz in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung gefunden.
Die Gruppenleitungen, Bildungsbegleiter*innen und Berufsschullehrer*innen überreichten den Absolvent*innen nicht nur ihre Zeugnisse. Sie hatten sich auch für jede/n einzelne/n liebe Worte einfallen lassen. So erfuhren die Gäste viel über die Leistungen, die die jungen Frauen und Männer in den vergangenen Jahren erbracht haben. Denn der Anfang ist nicht immer leicht. Die Herausforderung für die Padagog*innen liegt darin, aus jedem/r einzelnen Absolvent*in heraus zu kitzeln, wo seine/ihre Stärken und besondere Interessen liegen.
Den Schritt ins Berufsleben geschafft haben Nico Pirkotsch, Marlon Karnatz, Rolf Weinberg, Sophie Engelbart, Kevin Engelmann, Tobias Kollak, Alexander Lutz-Kießlich, Denise Radke, York Schönbach, Friederike Büsselmann, Milan Varrlemann, Andreas Wiederspann, Leon Özler, Chioma Emere, Lea Kasdorf, Lara Kruse, Fynn Hofer, Anelie Saizew, Marvin Mack, Christian Kreutzburg, Mathis Frerichs, Kian Liebich, Jannis Teich, Nils Weihert, Björn Buschmann, Birgit Forke, Steven Hillers und Jan Warrings.