Matthias Troff ist gelernter Landschaftsgärtner und Diplom-Ingenieur für Landschaftsentwicklung. Doch er hat schnell gemerkt, dass es die Arbeit mit Menschen ist, die ihn erfüllt. Und so war es auch die Aussicht darauf, Menschen einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz bieten zu können, die ihn an dem Angebot reizte, die Leitung der WilSer zu übernehmen. Nach der Verabschiedung von Frank Klug, der den Inklusionsbetrieb in Varel aufgebaut und mit Leben gefüllt hat, hat Matthias Troff das Ruder übernommen.
Und so ganz weit entfernt von seinem Ausbildungsberuf ist seine jetzige Tätigkeit gar nicht. Denn auch die WilSer bietet Dienstleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau an. „Wir könnten in dem Bereich noch viel mehr machen, haben aber derzeit noch zu wenige Mitarbeitende dafür“, sagt Matthias Troff. Der Ausbau des GaLaBau-Bereiches ist eines seiner Ziele als neuer Leiter der WilSer.
Direkt nach seinem Studium arbeitete er mit Jugendlichen im GaLaBau, bevor er im Rahmen der Entwicklungshilfe zusammen mit seiner Frau für acht Jahre ins afrikanische Tansania zog. „Im Jahr 2010 sind wir dann mit zwei Kindern zurück gekommen“, erzählt er. Da seine Familie im ostfriesischen Remels lebt, ist auch Troff dort heimisch geworden. Beruflich musste er sich nach der langen Zeit im Ausland erst einmal neu orientieren – und landete schließlich im Bereich berufliche Bildung. „Angefangen habe ich in der Jugendhilfe aber 2013 bin ich dann in den Berufsbildungsbereich der GPS in die Werkstatt Wilhelmshaven gewechselt“, erzählt der Ostfriese. Als das BBV im Jahr 2019 nach Roffhausen umzog, ging Matthias Troff mit. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung des Berufsbildungszentrums.
In diesem Jahr dann der Wechsel zur WilSer. Dass er nun auch die wirtschaftliche Leitung eines Unternehmens verantwortet, ist neu für ihn. „Ich habe hier ganz andere Steuerungsmöglichkeiten aber auch eine andere Verantwortung“, weiß er. Die WilSer hat 90 Mitarbeitende. 30 Prozent der Belegschaft müssen in dem Inklusionsbetrieb Menschen mit Behinderung sein.
Neben dem kleinen Bereich GaLaBau bietet die WilSer vor allem Gebäudereinigung, Hausmeisterdienste und Unterstützung in der Hauswirtschaft an. „Abgesehen von den Leitungskräften verdienen alle Mitarbeitenden das gleiche Geld“, betont Matthias Troff. Ab Januar wird das Gehalt an den Mindestlohn im Bereich der Gebäudereinigung angeglichen.
Viele Aufträge bekommt die WilSer aus Einrichtungen der GPS. So ist es für Matthias Troff von Vorteil, dass er durch seine vorherige Tätigkeit innerhalb der GPS gut vernetzt ist. „Ich nehme auch an Regionalkonferenzen und den Gesamtleiterkonferenzen teil, um im Kontakt zu bleiben“; erklärt er. Besonders der gute Draht in den Bereich Bildung Arbeit Teilhabe ist ihm wichtig, um Menschen mit Behinderung Arbeitsplätze anbieten zu können. Seit dem 1. Mai ist beispielsweise ein neuer Mitarbeitender über diesen Weg zur WilSer gekommen und inzwischen über das Budget für Arbeit angestellt. „Ich möchte Praktika anbieten und den Menschen eine berufliche Perspektive geben“, sagt der neue Unternehmensleiter.
Dafür, dass ihm der Start sehr leicht gemacht wurde, ist Matthias Troff seinem Team und auch seinem Vorgänger Frank Klug sehr dankbar. „Ohne sie wäre das alles viel schwieriger für mich gewesen“; sagt er.