Anne Blankemeyer kommt ursprünglich aus Butjadingen. Nach ihrem Studium des Managements sozialer Dienstleistungen in Vechta arbeitete sie als Bezugsmitarbeiterin in besonderen Wohnformen beim Sozialwerk Wesermarsch. „Ich habe es geliebt dort mit den Bewohner*innen die Zimmer einzurichten, mit ihnen zusammen bei Ikea Möbel auszusuchen oder auch mal Klamotten shoppen zu gehen“, denkt sie gerne an diese Zeit zurück.
Nach der Arbeit im Wohnen baute sie beim Sozialwerk Wesermarsch später den Fachdienst Teilhabe auf. Während der Corona-Pandemie musste sie aber hier und da auch im Wohnen einspringen und stellte fest: „Das, was wir uns in unserem Fachdienst für die Arbeit mit den Menschen ausgedacht hatten, war gar nicht an der Basis angekommen.“ Ihre Konsequenz: Ein berufsbegleitendes Masterstudium der Organisationsentwicklung. „Ich wollte lernen, wie man neue Ideen erfolgreich einbringen und umsetzen kann“, sagt sie.
Relativ zeitgleich verließ Anne Blankemeyer allerdings dann auch ihren Arbeitgeber, um in Bremen mit obdachlosen Menschen zu arbeiten. Es ging bei ihrer Arbeit im ersten Schritt darum, Menschen in Wohnungen zu bringen, ohne dass sie Bedingungen erfüllen mussten. Die 33-Jährige ist Gründungsmitglied des „Bundesverbandes Housing First“ und engagiert sich dort auch heute noch ehrenamtlich.
Vor zwei Jahren zog es sie dann aber zurück in die Eingliederungshilfe. Sie kam nach Wilhelmshaven und arbeitete als fachliche Geschäftsstellenleitung bei der Lebenshilfe Wilhelmshaven. „Aber das Thema Wohnen hat mich nie losgelassen“, sagt sie. Also war ihre Entscheidung, zur GPS zu wechseln, nur folgerichtig.
„Ich glaube, die GPS ist eine sehr gute Arbeitgeberin und ich habe hier viele Möglichkeiten, Dinge zu gestalten“, sagt sie. Allein aufgrund der Größe habe das Unternehmen viel Innovationspotenzial und könne Projekte umsetzen, die sonst in der Sozialwirtschaft noch nicht normal seien. „Wie zum Beispiel der Kulturwandelprozess. Das finde ich super“, sagt sie. Auch dass die GPS eine klare politische Haltung nach außen vertritt, habe sie begeistert.
Seit ihrem Start ist Anne Blankemeyer nun unterwegs, um die vielen Wohneinrichtungen der GPS kennenzulernen. „Ich freue mich auch darauf, wieder mehr von den Menschen mitzubekommen, für die wir arbeiten“, sagt sie. So sei ihr das Herz aufgegangen, als sie hörte, dass zwei Bewohner*innen im Gulfhof in Wilhelmshaven geheiratet haben und sich dort eine Wohnung teilen. „So soll es sein und das sind die schönen Geschichten, die ich gerne miterleben möchte“, sagt sie. Ihre Idee vom Wohnen ist es, möglichst vielen Menschen unabhängig von ihrem Alter oder ihren Bedarfen „ein wirklich gutes Wohnangebot“ zu machen – personenzentriert und sozialraumorientiert.
In ihrer Freizeit geht die neue Geschäftsbereichsleiterin gerne wandern. „Ich laufe die Strecken der Harzer Wandernadel ab“, erzählt sie. Außerdem ist sie Mitglied in einem Spieleverein und geht regelmäßig zum Pilates. „Wilhelmshaven hat mich wirklich positiv überrascht, als ich hergezogen bin“, sagt die 33-Jährige. Sie habe sich richtig gut eingelebt und schnell gelernt, die positiven Seiten der Stadt zu sehen.