Als neuer Schulleiter hat er jetzt die Geschicke in der Hand, will die Herzlichkeit und den Zusammenhalt an der Schule bewahren. Sein oberstes Ziel: Es soll den Mitarbeitenden und Schüler*innen gut gehen. „Ich will für sie da sein und ihnen zeigen, dass sie auf mich zählen können, wenn sie Hilfe brauchen.“
Wie es sich als Mitarbeitender an der Schule anfühlt, hat Thore Opitz selbst erlebt. Und das in fast jeder Position. Im Jahr 2009 absolvierte er dort seinen Freiwilligendienst, ging dann ins Studium. In den Semesterferien arbeitete er im Windrad, trat dort nach dem Abschluss auch seinen ersten Job an. Acht Monate war er Schichtleiter, wechselte 2016 schließlich zurück an die Schule an der Deichbrücke. „Ich kam in die Sek II D – genau wie in meinem FSJ“, erzählt er.
Zwei Jahre war er Klassenleitung, dann ging es für ihn wieder zurück ins Windrad. Nach anderthalb Jahren als Abteilungsleiter kehrte er abermals zurück an die Schule – und dieses Mal war er gekommen, um zu bleiben: „Ich hatte eine geteilte Stelle. Zum einen war ich Klassenleitung, zum anderen als Traumapädagoge im begleitenden Dienst.“
Thore Opitz unterstützte Kinder und Jugendliche, die nach einem Trauma mit den Auswirkungen kämpften. Ob psychische Erkrankungen, herausforderndes Verhalten, Rückzug oder völlig andere Verhaltensweisen: Die Probleme waren so komplex und unterschiedlich wie die Schüler*innen selbst. Der 36-Jährige entwickelte Therapiepläne, war für die Kinder da, verstand und unterstütze. Er beriet aber auch Kolleg*innen im Umgang mit Traumata, gab Schulungen oder unterstütze in speziellen Fällen.
Im Jahr 2022 wurde er Koordinator für die Traumapädagogen innerhalb der GPS. In dieser Position konnte er mitgestalten und Entscheidungen treffen. „Das hat Lust auf mehr gemacht“, erzählt er. Sein Ziel: Noch stärker am Großen und Ganzen in der GPS mitarbeiten und sie gemeinsam mit den Kolleg*innen weiterentwickeln. Als Schulleiter ist er Mitglied der Gesamtleitungskonferenz, hat jetzt noch mehr Gelegenheiten dazu. „Ich finde es total spannend, neue Eindrücke von der GPS zu bekommen und zu sehen, wie sie funktioniert.“ Die anderen Einrichtungen, die Verwaltung oder die Abteilungen, die dazu gehören: All das möchte er kennenlernen.
„In erster Linie bin und bleibe ich aber für die Schule verantwortlich“, betont Thore Opitz. Und auch für die hat er schon Pläne: „Wir müssen die nächsten Schritte ins digitale Zeitalter gehen.“ Für ihn selbst ist das eine besondere Herausforderung. „Ich bin technisch eigentlich gar nicht affin“, gibt er zu und lacht. Verschließen könne man sich trotzdem nicht, „und wir können in vielen Bereichen davon profitieren“. Thore Optiz denkt dabei an den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, aber auch von Apps, die die Elternarbeit oder den Unterricht erleichtern. „An anderen Schulen sind die schon im Einsatz. Wir müssen jetzt schauen, in wie weit sie zu uns und unseren Schüler*innen passen.“
Bei allem, was kommt, ist es für ihn wichtig, so transparent wie möglich zu arbeiten: „Die Kolleg*innen und Schüler*innen sollen verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden.“ Er möchte ein offenes Ohr haben, wenn etwas mal nicht so gut passt oder für Probleme sorgt. „Mir ist wichtig, dass wir ehrlich zueinander sind und uns vertrauen“, sagt er. Dazu gehöre, dem anderen Dinge zuzutrauen – aber auch, offen zu sagen, wenn man etwas nicht möchte. „Es ist okay, wenn jemand etwas noch nicht kann“, sagte Thore Opitz. „Hauptsache er weiß, dass ich für ihn da bin und ihm die Hilfe gebe, die er zum Weiterkommen braucht.“