Schon vor vielen Jahren wurde in der Satzung des Vereins festgelegt, dass im Falle einer Auflösung das Restvermögen an die GPS gehen soll. „Das finden wir auch heute noch gut. Gerade vor dem Hintergrund, dass die GPS so eine gute und wichtige Arbeit macht“, betonte Rosemarie Eickert. Gemeinsam mit Henny Tschirlich und Christa Meins war sie lange im Vorstand des Vereins tätig.
„Heute wird gegoogelt“
Dass die Arbeit des Ortsrings Wilhelmshaven nicht fortgeführt wird, liegt am Nachwuchsmangel und an der Tatsache, dass kein neuer Vorstand gefunden werden konnte. „Wir haben es leider versäumt, neue und jüngere Mitglieder anzuwerben“, erklärte Henny Tschirlich, die mit Rosemarie Eickert die Liquidation des Vereins übernommen hat. Im Durchschnitt sind die aktuellen 150 Mitglieder über 70 Jahre alt. Neben dem Alter ist ein weiterer Grund die Veränderung des Informationswesens: „Früher haben sich die Menschen Informationen in Vereinen und Gruppen geholt. Heute wird einfach gegoogelt“, fügt Rosemarie Eickert hinzu.
Angebote gehen weiter
Der Ortsring Wilhelmshaven blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Ziel war es, Frauen zu unterstützen und ihnen mehr Bildung zukommen zu lassen. So wurde unter anderem ein Kindergarten und ein Hort in Wilhelmshaven aufgebaut. Weiterhin unterstützten die Frauen des Vereins zahlreiche soziale Projekt und Organisationen durch Spenden. Bis zur Coronapandemie fanden zudem regelmäßig Veranstaltungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen statt. Einzelne Angebote werden aber auch nach der Auflösung des Ortsrings fortgeführt. Darunter der Gesprächskreis, der Kartenspielkreis und der „Plattdüütsch-Kring“.
Spende ermöglicht Gartenprojekte
Laut Sabine Gastmann vom Paritätischen Kreisverband Wilhelmshaven verliert die Stadt Wilhelmshaven mit dem Ortsring vom Deutschen Frauenring einen wichtigen gemeinnützigen Verein. Auch Klaus Puschmann, Geschäftsführer der GPS, bedauerte die Auflösung des Ortsrings: „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen für das soziale Miteinander und im Sozialwesen einsetzen“, betonte er. Es lohne sich, sich in der Freizeit ehrenamtlich zu engagieren. Mit der Spende über rund 7.000 Euro werden zwei Gartenprojekte in der Wohngemeinschaft „Leuchtturm“ und der Wohngemeinschaft Jever umgesetzt. Hier sollen unter anderem neben einer neuen Bepflanzung auch barrierefreie Wege entstehen.