Neues aus der GPS

„Die Ausbildung gibt den Teilnehmer*innen viel Selbstbewusstsein“

Zehn Alltagshelfer*innen ausgezeichnet – 200 Unterrichtsstunden und Abschlussprojekt

Das Frühstück in der Tagesförderstätte ist eine Wissenschaft für sich: Der eine bekommt Häppchen, die andere Flüssignahrung, der nächste isst sein Brot fast allein. Dementsprechend aufwendig ist es, am Morgen den Tisch vorzubereiten. Für Birgit ist diese Herausforderung kein Problem. In der TaFö Wilhelmshaven übernimmt sie diese Aufgabe seit fast einem Jahr an jedem Tag. Sie ist Teil ihrer Ausbildung zur Alltagshelferin – die sie jetzt mit Bravour bestanden hat.

Neben Birgit wurden bei einer Feierstunde im Oktober zehn weitere Alltagshelfer*innen ausgezeichnet. Sie alle haben sich in 200 Unterrichtsstunden ein Jahr lang das Wissen und die Fachpraxis angeeignet, um bei der Pflege von Erwachsenen zu helfen oder Kinder zu unterstützen. Themen der Ausbildung waren unter anderem Erste Hilfe, Hygiene und Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz, Hauswirtschaftliche Grundlagen, Krankheitsbilder und Beeinträchtigungen, Umweltschutz, Bewerbungstraining aber auch der Umgang mit Tod und Trauer.

„Die Entwicklung der Teilnehmer*innen ist beachtlich“, sagt Edith Faiß. Die Leiterin der Fortbildungsabteilung begleitet die angehenden Alltagshelfer*innen gemeinsam mit ihrer Kollegin Konni Gebbert und Elisabeth Ney von „Vielfalt leben“ von Anfang an. „Die Ausbildung gibt ihnen viel Selbstbewusstsein. Das merken nicht nur wir, sondern vor allem die Kolleg*innen in den Einrichtungen.“

Dort sind die Alltagshelfer*innen eine wichtige und große Unterstützung. Schon im Laufe der Ausbildung übernehmen sie anspruchsvollere Aufgaben und entlasten so die Fachkräfte. Sechs der Teilnehmer*innen arbeiten in Einrichtungen der GPS, fünf sind außerhalb beschäftigt. Sie alle haben einen Außenarbeitsplatz über „Vielfalt leben“. Die Arbeitsbegleiter*innen stehen ihnen vor, während und nach der Ausbildung zur Seite.

Die einjährige Ausbildung nach §53C SGB XI wird seit Jahren regelmäßig von der GPS angeboten. Der nächste Durchlauf ist bereits gestartet, dass Interesse bei den Menschen in den Werkstätten ist groß. „Die Ausbildung bietet ihnen ganz neue, gute Perspektiven“, sagt Edith Faiß. Das sehen die Beschäftigten nicht zuletzt bei den Kolleg*innen, die bereits als Alltagshelfer*innen in den Einrichtungen arbeiten, einen Außenarbeitsplatz oder sogar ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis gefunden haben.

Zum Abschluss der Ausbildung übernahm jede*r Teilnehmer*in ein Projekt: Eine Aufgabe, die in der Einrichtung umgesetzt und dokumentiert wurde. Die Abschlussmappen waren auch in diesem Jahr allesamt sehr gelungen und so unterschiedlich, wie die Teilnehmer*innen selbst. Bei einer ging es um den Einsatz von Gebärden im (Arbeits-) Alltag, ein Projekt beschäftigte sich mit dem Backen von Muffins und auch das Decken des Frühstückstischs in der TaFö wurde zum Projektthema, das Birgit – wie die anderen Teilnehmer*innen – mit viel Fleiß und Freude umsetzte.

„Diese Gruppe war auf jeden Fall eine sehr gute“, schwärmte Edith Faiß zum Abschluss. Die Teilnehmer*innen halfen sich gegenseitig und entwickelten sich alle sehr gut weiter. „Sie alle dürfen nun neue, verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen. Das ist ein toller Erfolg.“

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