Neues aus der GPS

Ein neues Zuhause für die Bewohner*innen aus dem Windrad V

GPS schafft mit neuer WG ein einzigartiges Projekt im Wilhelmshavener Stadtteil Schaar

Beruhigende Farben, ein großer Wohnbereich und viel Platz für Bewegung:

Für die „WG Zuhause“ wird alles auf die Bedürfnisse der künftigen Mieter*innen abgestimmt. Vier junge Erwachsene mit hohem Unterstützungsbedarf werden ab diesem Herbst in einem Bungalow in Wilhelmshaven leben. Sie kommen aus dem Windrad V, sind dem Angebot für Kinder und Jugendliche aber längst entwachsen.

Bislang hatte die GPS kein weiterführendes Angebot für die vier Klient*innen. Das ändert sich gerade: Im Stadtteil Schaar wurde ein passendes Gebäude gefunden. Das Doppelhaus wird zu einer großen Wohngemeinschaft umgebaut. „Hier bleibt kaum ein Zimmer wie es ist“, sagt Doreen Meltzer.

Die Assistenz der Leitung des Geschäftsbereichs Wohnen steht im großen Wohn- und Essbereich des Hauses. Noch ist es eine große Baustelle. An den Wänden sind die geplanten Durchbrüche rot angezeichnet, die Türen sind weg, geplante Mauern auf dem Boden mit Klebeband markiert. Es braucht noch ein bisschen Vorstellungskraft, um sich das neue Zuhause der vier Menschen aus dem Windrad V vorzustellen. Und doch: Beim Blick hinaus auf die große Terrasse wird schon einmal deutlich, wie schön es hier wird.

Die Terrasse erstreckt sich fast komplett über die Seite des Hauses, rund herum ist Rasen. Es gibt keine Straße oder andere laute Geräuschquellen. „Hier haben die Mieter*innen die Möglichkeit, jederzeit nach draußen zu gehen“, sagt Doreen Meltzer. Ein wichtiges Stück Selbstbestimmtheit, das im Windrad aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht so einfach möglich war.

Auch drinnen ist viel Platz für Bewegung. Die Mieter*innen benötigen viel Platz, da sie mehr Zeit im Gemeinschaftsbereich verbringen als in ihrem persönlichen Wohnraum. Zukünftig wird dies auch wieder möglich sein. Wo jetzt noch rote Farbe an den Wänden ist, werden bald robuste Türen in die privaten Zimmer der vier Mieter*innen führen. Diesen Bereich kann jede*r (mit Unterstützung) nach den eigenen Wünschen gestalten.

Baulich musste für die WG nicht nur auf die Bedürfnisse, sondern auch auf die Sicherheit geachtet werden. Alle Fenster bekommen Sicherheitsglas, die Türen sind stärker als herkömmliche, die Steckdosen größtenteils an der Decke. Dadurch ist sehr viel Schutz möglich.

Um in der Nachbarschaft „Hallo“ zusagen und auch um das ein oder andere Gerücht aus der Welt zu schaffen, luden der Geschäftsbereich Wohnen und das Bauunternehmen zu einem Grillnachmittag ein, beantworteten Fragen und kam ins Gespräch. „Wir konnten manche Unsicherheit ausräumen und erstes Vertrauen schaffen.“ Das war ein wichtiger Schritt, um in der neuen Nachbarschaft gut anzukommen.

Die GPS schafft mit der WG Zuhause ein besonderes Projekt, das hoffentlich Nachahmer findet. Aktuell gibt es für diese Klientel viel zu wenig Angebote. Bis zum Erwachsenenalter sind viele von ihnen noch versorgt, danach gibt es keine Wohnplätze, in denen der Betreuungsbedarf erfüllt werden kann. Lösungen zu finden, gestaltet sich dann teilweise sehr schwierig oder auch aussichtslos.

Mit der neuen Wohngemeinschaft wurde nun eine passende Lösung gefunden. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass es für die Nutzer*innen hier klappen wird“, sagt Doreen Meltzer. Im Spätsommer oder Herbst wird alles so weit sein, dass die vier jungen Erwachsenen einziehen können. Den Namen „Zuhause“ haben sie sich für den Bungalow übrigens selbst ausgesucht. Was könnte ein besseres Omen für die Zukunft sein?

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