Neues aus der GPS

Ein halbes Jahrhundert im Berufsleben

Wenn Walter Oldenettel morgens mit seinem Auto auf den Parkplatz rollt, wissen alle: Der Tag kann beginnen. Seit unglaublichen 50 Jahren gehört der 65-Jährige fest zur Werkstatt – ein Stück lebendige Geschichte, ein Kollege, den hier niemand missen möchte.

Mit gerade einmal 15 Jahren startete Walter seine berufliche Laufbahn: vier Wochen Praktikum – und schon damals war klar, dass er bleiben würde. Zuerst lernte er die Arbeit in der Montage. Seitdem hat er viele Bereiche kennengelernt und sich überall mit seiner freundlichen, ausgeglichenen und zuverlässigen Art einen Namen gemacht. Er kennt noch die Anfänge der im Jahr 1967 gegründeten Werkstatt und erzählt gerne von seiner allerersten Arbeit: Auffädelarbeiten für Olympia. „Das war eine tolle Zeit mit vielen Aufträgen und richtig viel zu tun“, erinnert er sich. Ob Korken stecken, Melitta-Geschirr einpacken, Vogelhäuser tackern oder Lüftungsgitter für Windkraftanlagen montieren – Walter hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten alles mit Ruhe, Präzision und Herz gemacht. Heute sorgt er dafür, dass Heftnadeln für Eurofighter sorgfältig vorbereitet werden. Ende der 1990er Jahre machte er sogar seinen Führerschein – ein Schritt, der für ihn Freiheit und Selbstständigkeit bedeutete.

„Walter gehört hier zum Inventar“, sagt Claudia Hashmi, die seit knapp 4 Jahren Einrichtungsleitung der Werkstatt ist. „Er ist von allen geschätzt und kommt einfach gerne her.“ Genau deshalb waren auch viele seiner Wegbegleiter*innen zum Jubiläum gekommen – ehemalige Einrichtungsleitungen, Kolleg*innen, die mit ihm gearbeitet haben, und natürlich seine gesamte Gruppe.

Gefrühstückt wurde im festlich geschmückten Speisesaal der Werkstatt. Überall hingen Girlanden, Walters Arbeitsplatz war liebevoll dekoriert, und an seinem Spind prangten glänzende Jubiläums-Aufkleber. Um den Hals trug er eine große „50“-Kette, die seinen besonderen Tag noch einmal unterstrich. Es wurde gelacht, in Erinnerungen geschwelgt und auf viele gemeinsame Jahre zurückgeblickt.

Rente? Ja, die ist in Sicht. „Langsam wird es Zeit“, sagt Walter schmunzelnd – vielleicht schon im nächsten Jahr. Was dann kommt, weiß er genau: „Fahrrad fahren, spazieren gehen, die Natur genießen – und mit meinem Auto die Gegend erkunden.“ Doch bis es so weit ist, möchte er noch jeden Tag in der Werkstatt auskosten. Walter Oldenettel ist nicht nur ein Mitarbeiter mit beeindruckender Lebensleistung – er ist ein Stück Werkstattgeschichte. Und egal, wann er in Rente geht: Seine Spuren werden bleiben.

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