Der 38-jährige Sonderpädagoge aus Wilhelmshaven hat nach dem Ausscheiden von Susanne Best deren Nachfolge angetreten. „Das ging alles so schnell, dass ich es selbst erst einmal realisieren musste“, gesteht er.
Sebastian Wessels blickt auf eine nicht untypische Laufbahn in der GPS zurück. Im Jahr 2006 machte er ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Schule an der Deichbrücke. Anschließend ging er in die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Bevor er schließlich noch ein dreijähriges Studium der Sonderpädagogik anhängte, arbeitete er ein Jahr lang als Gruppenleitung in der Tagesförderstätte der Werkstatt Wilhelmshaven in der Planckstraße.
Nach dem abgeschlossenen Studium führte ihn sein Weg dahin zurück, wo alles angefangen hatte – in die Schule an der Deichbrücke. Dort arbeitete er in den vergangenen zehn Jahren als Klassenleitung. „Sogar in demselben Klassenraum, in dem ich während des FSJ gearbeitet habe“, erzählt er. Außerdem war er seit sechs Jahren die Abteilungsleitung der Sekundarstufe II in der Wilhelmshavener Schule. Er hat also bereits im Leitungsteam mitgewirkt und somit schon einige Erfahrungen. Die Leitung eines ganzen HPZ ist aber noch einmal etwas Anderes. „Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, aber ich freue mich auch darauf“, sagt Sebastian Wessels.
Der Pädagoge hatte vor etwa einem Jahr beschlossen, sich noch einmal in einem ganz anderen Bereich fortzubilden. Er entschied sich für ein einjähriges Angebot im Bereich „Management und Leadership in der Sozialwirtschaft“. Das Zertifikat über den erfolgreichen Abschluss hatte er gerade erst in der Tasche, als er von der freien Stelle in Upjever hörte. Er habe hospitiert und sei anschließend mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. „Ich war gleich ganz angetan von den Räumlichkeiten und habe mich beworben“, sagt er. Es folgte ein Vorstellungsgespräch und schließlich die Entscheidung, dass Sebastian Wessels die Stelle bekommen soll. „Dass das alles so schnell gehen würde, habe ich selbst nicht gedacht“, erzählt er. Die Schule an der Deichbrücke hat er mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen.
Nach Upjever ist der Wilhelmshavener mit einigen Ideen gekommen, die er umsetzen möchte. „Ich werde aber jetzt nicht anfangen, alles umzukrempeln“, verspricht er. Ein „Das haben wir aber schon immer so gemacht“ möchte er aber auch nicht einziehen lassen. „Ich werde Zeit brauchen, um die Strukturen der Einrichtung kennenzulernen“, sagt er. Klar ist jedoch: das HPZ Friesland Nord soll ein offenes und modernes Haus sein, dass gerne Gäste empfängt und auch nach außen präsent ist.
Dem neuen Leiter ist es wichtig, für seine Mitarbeiter*innen ansprechbar und präsent zu sein. „Ich möchte die Kolleg*innen wirklich sehen, auch die, die in der Außengruppe in Jever arbeiten“, sagt er. Gerade im Hinblick auf den immer größer werdenden Fachkräftemangel ist es Sebastian Wessels besonders wichtig, gute Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeitenden zu gewährleisten.