Der Friesenteller stammt aus dem Jahr 1926 und wurde anlässlich der Grundsteinlegung des Paul-Hug-Hauses verkauft. Hier sind heute fünf heilpädagogische Wohngruppen der GPS Wilhelmshaven zu finden. Der Teller hat bereits eine weite Reise hinter sich: Kai Hilgenstöhler hat den Teller von seinem Vater geerbt, der ihn wiederum von seinem Onkel in Kiel erhalten hat. Dank der Forschungen von Ursula Aljets zur Geschichte des Paul-Hug-Kinderheims konnte Heinz Rode bei der Übergabe einiges zur Herkunft des Tellers berichten. In der Schrift von Ursula Aljets heißt es, dass in den zwanziger Jahren Spenden zum Bau des neuen Kinderheims durch eine „Vereinigung für soziale Fürsorge“ gesammelt wurden. „So wurden beispielsweise Wandteller mit dem Rüstringer Wappen bei der Firma Villeroy & Boch hergestellt und für den guten Zweck verkauft.“
In einer anderen Forschungsarbeit wird die Zeitung „Republik“ vom 4. Dezember 1926 zitiert: „Die vielbegehrten Friesenteller, die im Kriegsjahr 1916 hergestellt wurden und seit langem im Handel nicht mehr zu haben waren, sind wieder angefertigt worden und mit dem Aufdruck versehen ‚zum Kinderheim-Neubau‘. Das zehnfarbige Stadtwappen auf dem Teller bildet einen hochwertigen künstlerischen Heimschmuck und ist auf dem Weihnachtsbasar käuflich zu haben. Der Überschuss aus dem Verkauf fließt in den Fonds des Kinderheim-Neubaus.“
Bereits 2017 war der erste Friesenteller durch Holger Helm an die GPS Wilhelmshaven übergeben worden.