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schrieben die Mitglieder der Selbsthilfegruppe f%u00fcr Eltern behinderter und chronisch erkrankter Kinder die Preistr%u00e4gerin. Sie brennt f%u00fcr die Sache%u201c, hie%u00df es weiter, aber auch: %u201eSie war immer f%u00fcr uns da, hat in den schwersten Stunden geholfen. Daraus ist eine wunderbare Freundschaft entstanden.%u201cNach dem Statement eines Wegbegleiters, dem die Gewinnerin nach dem Tod seiner Mutter geholfen hatte, erschien die Kachel mit dem Namen Cornelia Peichert an der Wand. Ein Moment, in dem sich im Publikum viele verstohlen %u00fcber die Augen wischten. %u201eIch h%u00e4tte damit nie gerechnet%u201c, sagte Cornelia Peichert sichtlich ger%u00fchrt. Sie k%u00f6nne gar nicht anders als anpacken: Ich gehe kaputt, wenn ich nicht rausgehe und unterst%u00fctze, obwohl es m%u00f6glich w%u00e4re.%u201c In ihren zahlreichen Projekten und Aktionen (siehe Seite 6) hat sie das bereits eindrucksvoll bewiesen. Vielleicht k%u00f6nne sie so eine Art Vorbild sein: Wer Lust hat, geht den Weg mit mir%u201c, ermunterte sie alle, sich ebenfalls zu engagieren. Eine M%u00f6glichkeit bietet das Projekt, f%u00fcr das sie ihr Preisgeld einsetzen wird: %u201eKunst, eine Br%u00fccke F%u00dcR ALLE%u201c. Menschen mit und ohne Behinderung entdecken dabei gemeinsam Kultur, sind kreativ %u2013 und wachsen fast nebenbei zusammen. Im dritten Video kamen die Befragten %u00fcber die Preistr%u00e4gerin regelrecht ins Schw%u00e4rmen. %u201eMeine Theaterlehrerin ist richtig cool%u201c, hie%u00df es. Sie organisiere Fahrten, habe eine tolle Art. %u201eIch fand sie schon cool als ich sie zum ersten Mal gesehen habe.%u201c Sie habe gezeigt, was trotz Handicap alles m%u00f6glich sei, habe das Selbstbewusstsein der Menschen mit Behinderung gest%u00e4rkt. Mit ihrer selbstlosen und grenzenlosen Art habe sie viel bewirkt %u2013 und dabei nie ihre mitrei%u00dfende Fr%u00f6hlichkeit verloren. Was damit gemeint war, wurde sofort klar als die Gewinnerin Andrea Thesing die B%u00fchne betrat. Strahlend und mit gro%u00dfer Freude nahm sie den Pokal entgegen. %u201eIch bin so stolz und gl%u00fccklich, dass ich diese Menschen 43 Jahre lang begleiten durfte%u201c, sagte sie. Den Grundstein f%u00fcr Ihr Engagement sieht sie in ihrer Kindheit: Ich bin in der Contergan-Zeit geboren. Die Menschen, die ich kennengelernt habe, haben mich gepr%u00e4gt.%u201c Seit %u00fcber vier Jahrzehnten setze sie sich nun f%u00fcr Inklusion ein. %u201eEs ist ein langer Weg und es geht nur Schritt f%u00fcr Schritt%u201c, sagte sie. Diese Preisverleihung sei einer der Lichtblicke, die es auf dem langen Weg immer wieder gebe. %u201eUnd das macht einfach Spa%u00df.%u201c// Von Meike HinzeEine Jury aus Menschen mit und ohne Behinderung hatte die Aufgabe aus den vielen eingereichten Vorschl%u00e4gen drei Ehrenamtliche oder Projekte zu finden, die den ersten Gerhard-Haack-Preis bekommen sollten. Foto: Mariama NehlsNeues aus der GPS 5