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Dies und Das 63als begeistert. Zuvor habe ich 15 %u00bd Jahre in der ARTEC Roffhausen gearbeitet und verbracht, wozu ich gleich noch etwas sagen will.In der Anfangszeit im HAVENHAUS lief ich von 9 Uhr morgens bis 15 Uhr bzw. 13 Uhr (donnerstags) oder 12 (freitags) im Flur auf und ab, es sei denn es war Essenszeit, wo ich allerdings nach 15 Minuten schon wieder aufstehen musste, um herumzulaufen, weil ich ja meine F%u00fc%u00dfe nicht stillhalten konnte%u2026Ich war ungl%u00fccklich und dachte zu Anfang, in der Tagesst%u00e4tte zu sein, sei f%u00fcr mich genauso schlimm wie in der ARTEC oder vielleicht auch schlimmer. Doch dann verbesserte sich die Tagesst%u00e4tte HAVENHAUS, meine Sichtweise und Einstellung zu diesem Angebot und mein Leben.Derzeit bin ich fast gerne in der Tagesst%u00e4tte, obwohl ich immer noch viel lieber zuhause bin, was viele Menschen nicht nachvollziehen k%u00f6nnen (%u00c4ngste und Panik mal ausgeschlossen).In der Tagesst%u00e4te EBKERIEGE gefiel es mir nicht so gut. Dort sollte ich zuerst hin, weil es gleich um die Ecke meiner Wohnung ist. Ich durfte in der Probewoche im November 2015 diesbez%u00fcglich meine eigenen Erfahrungen machen. Ich musste viele Tische abwischen, gemeinsam mit anderen Teilnehmern und Mitarbeitern kochen und einmal sogar die gesamten St%u00fchle trocken putzen. Ich f%u00fchlte mich damals solchen Aufgaben nicht gewachsen. Ich hatte auf diese Aufgaben keine Lust und sie machten mir auch keinen Spa%u00df.Hier im HAVENHAUS gef%u00e4llt es mir viel besser!!! %u2013 Heute habe ich das Gef%u00fchl %u201cDa geh%u00f6re ich hin!%u201c Es ist f%u00fcr mich unvorstellbar geworden, wieder in die ARTEC Roffhausen zur%u00fcckzukehren. Eigentlich wollte ich schon von vorne herein nicht dahingehen und ich f%u00fchlte mich ungerecht behandelt. Andere Mitarbeiter wurden aus meiner Sicht bevorzugt. Meine Sorgen und N%u00f6te interessierten niemanden und wenn ich einmal weinte, wurde mir gesagt ich solle nicht zedern, kein Theater spielen, sondern in meine Gruppe gehen und arbeiten. Die Arbeit in der ARTEC fand ich ziemlich langweilig. Aber sie hat auch einen positiven Sinn! Durch %u201egeerdete%u201c Arbeit, die nicht kreativ ist, k%u00f6nnte es geringer wahrscheinlich sein, z.B. an einer Schizophrenie zu erkranken.Heute habe ich das Gef%u00fchl das die ARTEC f%u00fcr mich nie das Richtige war, ich dort fehl am Platze war und dass die Arbeit, die ich dort verrichtet habe, nicht zu mir geh%u00f6rte.Und das habe ich 15 Jahre ausgehalten!Aber jeder sollte f%u00fcr sich selber entscheiden, ob er in der ARTEC arbeiten m%u00f6chte und ob er dort gl%u00fccklich wird/ ist. Ich beschreibe hier nur meine eigenen Erfahrungen und ich wei%u00df, dass es viele Menschen gibt, die sich dort sehr wohl f%u00fchlen. Wie zum Beispiel ein guter Freund von mir, der dort Kurierdienste und Hausmeistert%u00e4tigkeiten %u00fcbernimmt.Mein Platz ist die Tagesst%u00e4tte HAVENHAUS. Hier darf ich das sein, was ich am allerliebsten bin %u2013 k%u00fcnstlerisch erfolgreich und kreativ! Hier passt man schon auf, dass es in Ma%u00dfen bleibt, man nicht zu weit abhebt und sich Kreativit%u00e4t nicht in wahnhafte Fantasien verwandeln.Nach etwa f%u00fcnf Jahren Burn-out-%u00e4hnlichem Verhalten, war ich ab 2020, genau zum Anfang der CORONA-Zeit wieder genauso wie vor dem Jahre 2015. Ich war wieder in der Lage, gr%u00f6%u00dftenteils meine drei Lieblings-Hobbys (dem Schreiben, der Musik und der Schauspielerei) nachzugehen.// ANONYMDer/Die anonyme Autor*in dieses Textes hat in der Tagesst%u00e4tte einen Platz gefunden, an dem er/sie sich wohlf%u00fchlt. Foto: ANONYM